Bild nicht mehr verfügbar.

Gladbach jubelt gegen Frankfurt. Juan Arango (r) leitete den Erfolg am Bökelberg mit einem Traumtor ein.

Foto: REUTERS/Ina Fassbender

Bild nicht mehr verfügbar.

Mame Diouf zelebriert den Ausgleich für die Hannoveraner.

Foto:Gero Breloer/AP/dapd

Mönchengladbach - Borussia Mönchengladbach hat den Höhenflug von Eintracht Frankfurt gestoppt und die eigene Talfahrt beendet. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre feierte nach sieben Pflichtspielen ohne Sieg gegen die zuletzt überraschend starken Hessen einen 2:0 (2:0)-Erfolg und fügte dem Aufsteiger die erste Saisonniederlage in der Fußball-Bundesliga zu.

Juan Arango brachte die Borussia mit einem Traumtor in seinem 100. Bundesligaspiel in Führung (8.), die der niederländische Millionen-Mann Luuk de Jong noch vor der Pause letztlich entscheidend ausbaute (24.). Es war der zweite Saisontreffer des teuersten Einkaufs der Vereinsgeschichte. Gladbach rückt durch den zweiten Saisonerfolg mit neun Punkten auf Platz zehn vor, die Eintracht bleibt trotz des Rückschlags mit 16 Zählern Tabellenzweiter und damit erster Verfolger von Spitzenreiter Bayern München (21).

Nach neun Gegentoren in den vergangenen beiden Spielen konzentrierten sich die Gastgeber vor 51.193 Zuschauern im Borussia-Park auf die Grundtugenden des Fußballs: viel Kampf, eine hohe Laufbereitschaft und eine kompakte Defensive.

Zudem profitierte der fünfmalige deutsche Meister von Fehlern der Gäste. Arango schaltete nach einem Fehlpass von Olivier Occean blitzschnell und hämmerte den Ball aus 25 Metern in den Winkel. Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp zeigte keine Reaktion.

Die Führung gab den zuletzt verunsichert wirkenden Gladbachern wieder mehr Selbstvertrauen. Die Frankfurter, bei denen Innenverteidiger Bamba Anderson wegen einer Grippe ausfiel, kombinierten zwar gefällig, fanden im ersten Durchgang aber kaum eine Lücke in der Gladbacher Abwehr. Nach einem Fehler von Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen bot sich Occean dennoch die große Mögluchkeit zum Ausgleich. Der Stürmer schoss aus der Drehung aber am leeren Gladbacher Tor vorbei (18.).

Das Favre-Team zeigte sich hingegen eiskalt und nutzte seine zweite Chance zum 2:0. Nach einem sehenswerten Pass von Havard Nordtveit enteilte de Jong Eintracht-Innenverteidiger Carlos Zambrano und vollstreckte im Stile eines Torjägers.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah sich die Borussia viel Druck der Gäste ausgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Armin Veh versuchte nun, schneller in die Spitze zu spielen, die Gladbacher Defensive, angeführt von einem starken Martin Stranzl, behielt aber trotz kleinerer Unsicherheiten gegen nun deutlich feldüberlegene Gäste meist die Übersicht. Pech hatte allerdings Occean mit einem Seitfallzieher in der 76. Minute, der nur knapp sein Ziel verfehlte. 

Dortmund weiter ohne Auswärtssieg

Meister Borussia Dortmund verlor erneut wertvollen Boden auf Spitzenreiter Bayern München verloren. Durch das 1:1 (1:0) der auswärts noch sieglosen Westfalen bei Hannover 96 beträgt der Rückstand des Titelverteidigers auf den Tabellenführer nun schon neun Punkte. Den neuerlichen Dämpfer für den Double-Gewinner machte der eingewechselte "Joker" Mame Diouf vier Minuten vor dem Abpfiff perfekt, nachdem Robert Lewandowski (26.) die Gäste mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung gebracht hatte. Hannover blieb im 22. Heimspiel nacheinander ungeschlagen.

BVB-Trainer Jürgen Klopp monierte nach dem Abpfiff besonders viele Entscheidungen gegen seine Elf: "Eine blitzsaubere Mannschaft wie unsere bekommt im Sekundentakt Freistöße gepfiffen. Bei uns haben alle Eis drauf. Bänder, Syndesmose - alles ist dabei. Ich muss annehmen, dass ich aussehe wie ein Idiot, aber ich kann dazu nichts sagen, weil immer alles falsch verstanden wird." Zur Tabellensituation sagte der Meister-Trainer unmittelbar nach Spielende zunächst nichts.

Vier Tage nach dem überzeugenden 1:1 beim englischen Titelträger Manchester City in der Champions League hatte Dortmund große Mühe mit der Elf von 96-Coach Mirko Slomka. Die Gastgeber kämpften in einem packenden Spiel jedoch verbissen um die Fortsetzung ihrer Heimserie und besaßen in der zweiten Hälfte schon vor Dioufs Tor etliche Großchancen.

Dortmunds Nationalspieler Marco Reus trauerte den beiden verspielten Punkten dennoch nach. "Wenn wir das 2:0 machen, ist die Sache durch. Aber so konnte Hannover richtig Druck aufbauen und zeigen, dass 96 zu Recht oben dabei ist", sagte der "Fußballer des Jahres".

Slomka indes konnte mit dem Remis in der rassigen Begegnung gut leben. "Das war ein Spiel für jeden Fußball-Fan. Dortmund war uns zunächst überlegen, aber in der zweiten Halbzeit waren wir mutiger, entschlossener und haben am Ende alles an Sturmqualität von der Bank auf den Platz gebracht und sind zum Glück auch dafür belohnt worden." (SID, 7.10.2012)