Bangkok - Ein Jahr nach den verheerenden Überschwemmungen in Thailand gibt es in der Millionenmetropole Bangkok wieder Flutalarm: Tropensturm "Gaemi" rückte am Sonntag aus Richtung Vietnam und Kambodscha an und die Wetterdienste sagten heftige Regenfälle voraus. Die vor einem Jahr wegen der späten Reaktion und chaotischen Informationspolitik scharf kritisierte Regierungschefin Yingluck Shinawatra hat einen Krisenstab gegründet und Gouverneure in mehr als 20 Provinzen und in Bangkok in Alarmbereitschaft versetzt.

Mobile Wasserpumpen

In der Hauptstadt wurden mehr als 250 mobile Wasserpumpen aufgefahren. Auf Flüssen und Kanälen waren Maschinen und Boote im Einsatz, die den Abfluss des Wassers zum Golf von Thailand beschleunigen sollen. Östlich von Bangkok waren Industrieparks mit Hunderten teils ausländischen Firmen ebenfalls in Alarmbereitschaft. Während die im vergangenen Jahr überfluteten Industrieparks nördlich von Bangkok inzwischen mit hohen Dämmen geschützt sind, sind ähnliche Bauvorhaben im Osten noch in Planung. Die Armee stand auf Abruf bereit, um Gestrandeten zu helfen. Die Behörden versicherten aber, dass Zustände wie vor einem Jahr nicht zu befürchten seien.

Im Oktober 2011 starben mehr als 800 Menschen

Im Oktober 2011 standen Dreiviertel der thailändischen Provinzen unter Wasser. Zwei Staudämme drohten zu bersten und die Behörden mussten zusätzlich zu den heftigen Monsunregen Schleusentore öffnen. Das ablaufende Wasser drohte, die gesamte Innenstadt Bangkoks zu überschwemmen. 1,8 Millionen Menschen waren betroffen, mehr als 800 kamen ums Leben. Der Schaden wurde auf 36 Milliarden Euro geschätzt.

In diesem Jahr ist der Wasserstand in den Stauseen nach Angaben der Behörden deutlich niedriger, die Kanäle in Bangkok wurden ausgebaggert, neue Flutwälle und Gräben wurden gezogen und es hat in der laufenden Monsunsaison bislang weniger geregnet. (APA, 7.10.2012)