Paris - Claude Pinoteau, Regisseur der französischen Kult-Teenagerkomödie "La Boum" (1980) und hoch respektierter Veteran der französischen Filmindustrie, ist am Freitag im Alter von 87 Jahren in der Nähe von Paris verstorben. Mit Sophie Marceau, einer damals 14-Jährigen ohne Schauspielerfahrung, sollte er danach ebenfalls erfolgreich auch "La Boum 2" (1982) und "Die Studentin" (1988) inszenieren.
Erst relativ spät, im Alter von 47 Jahren, hatte Pinoteau mit "Ich - die Nummer eins" mit Lino Ventura (1972) seinen ersten Spielfilm inszeniert. Auf die Präsenz Venturas zugeschnitten war auch "Die Ohrfeige" (1974), mit der Rolle der rebellischen Filmtochter wurde Isabelle Adjani zur großen Entdeckung des kurzweiligen Adoleszenz-Dramas.
Assistent von Cocteau und Ophüls
Claude Pinoteau wurde am 25. Mai 1925 gleichsam in die Filmbranche hineingeboren, sein Vater Lucien war langjähriger Produktionsleiter beim Pathé-Studio. Pinoteau begann seine Karriere als Requisiteur und als Assistent von Regisseuren wie Jean Cocteau ("Orphée" und "Die schrecklichen Kinder", beide 1950), Max Ophüls ("Lola Montes"), Henri Verneuil und René Clément. Bis Ende der 1990er Jahre bleib er als Regisseur, Dialogautor und Produzent tätig. (APA/red, derStandard.at, 7.10.2012)