Soll Colleen Lachowicz als Politikerin keine Videospiele spielen dürfen? Als aktive Rollenspielerin ist sie immerhin am Puls der Zeit.

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Eine Gruppe republikanischer Aktivisten stellen die demokratische Kandidatin Colleen Lachowicz für den Senatssitz von Maine aufgrund ihrer Leidenschaft für "World of Warcraft" an den Pranger. Auf der Seite Colleen's World zitieren sie Lachowicz Aussagen zum Rollenspiel und stellen ihre Qualifikation als State Senator in Frage, wo sie doch als Orc Rogue der Erfahrungsstufe 85 wenig Zeit für das echte Leben haben müsse. "In Colleens Fantasiewelt kommt sie mit brutalen Aussagen über Schwächere davon. Maine braucht eine Senatorin, die in der echten Welt und nicht in Colleens Fantasiewelt lebt.", so die Anschuldigung. Zu den angeblich "brutalen Aussagen" gehört unter anderem folgendes Zitat der Demokratin: "Ich bin ein Orc Rogue Girl. Das bedeutet, ich ersteche Dinge... sehr oft. Wer hätte schon geglaubt, dass eine friedliebende Sozialarbeiterin und Demokratin das so genießen würde?!" 

Andere Sorgen

In einer Stellungnahme weißt Lachowiz die Anschuldigungen von sich und betont sich als Rollenspielerin in bester Gesellschaft zu befinden. "Ich denke, es ist merkwürdig, für meine Spielgewohnheiten angegriffen zu werden. 183 Millionen Amerikaner genießen Online-Spiele. Was kommt als Nächstes? Werde ich dafür an den Pranger gestellt, weil ich Angry Birds oder Words with Friends spiele?", sagt Lachowiz. "Als Spielerin bin ich in guter Gesellschaft mit Menschen wie Jodie Foster, Vin Diesel, Mike Myers oder Robin Williams. Vielleicht ist die republikanische Partei einfach nicht am Puls der Zeit?"

Laut dem Entertainment Software Rating Board (ESRB) werden in 65 Prozent der US-Haushalte Videospiele gespielt. 49 Prozent der US-Spieler sind zwischen 18 und 49 Jahre alt, 26 Prozent sind über 50 Jahre alt. (zw, derStandard.at, 8.10.2012)