Frankfurt - Joachim Löw hat Sorgen: Nach der kurzfristigen Absage von Mats Hummels vergrößerte sich noch einmal der Notstand in der Defensive der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor den WM-Qualifikationsspielen am Freitag (20.45 Uhr) in Dublin gegen Irland und am 16. Oktober (20.45 Uhr) in Berlin gegen Schweden.

Der 23 Jahre alte Dortmunder musste kurzfristig wegen einer schweren Mittelfuß-Prellung absagen. Zuvor hatten bereits Lars Bender (Knieprobleme) und Ilkay Gündogan (Rückenverletzung) passen müssen. Kapitän Philipp Lahm ist gegen die Iren gelbgesperrt. Löw nominierte deshalb den Hamburger Heiko Westermann nach. Der 29-Jährige hatte sein letztes von bislang 24 Länderspielen am 17. November 2010 beim 0:0 in Schweden absolviert.

Thomas Müller (Risswunde unter dem Auge) reiste am Montag ebenfalls angeschlagen zum Team, seinem Einsatz steht aber nichts im Weg. Nach wie vor fehlt der verletzte Torjäger Mario Gomez im 20-köpfigen Kader, dem erstmals seit der Europameisterschaft auch Bastian Schweinsteiger wieder angehört.

Mertesacker und Badstuber gesetzt

Durch den Ausfall von Hummels sind in der Innenverteidigung Per Mertesacker und Holger Badstuber erste Wahl. Als Alternative für Lahm auf der rechten Abwehrseite nannte der Bundestrainer zuletzt Jerome Boateng vom FC Bayern. "Wir werden sehen, wie wir diese Position besetzen", meinte Löw nun. Auch Benedikt Höwedes von Schalke 04 oder Westermann wären (Not-)Lösungen.

Sorgen bereitet dem 52-Jährigen aber auch die linke Abwehrseite, da der Dortmunder Marcel Schmelzer zuletzt in Wien eine ganz schwache Leistung gezeigt hatte. Löw vertraut dem 24-Jährigen aber dennoch mangels Konkurrenz weiterhin. Schon am Freitag hatte Löw eingeräumt, dass man auf den Außenpositionen der Viererkette "schon einen gewissen Engpass" habe.

Bei den wenigen Trainingseinheiten bis zum Spiel in Dublin will Löw besonderes Augenmerk auf das offensive Pressing legen, das in Österreich überhaupt nicht geklappt hat. "Wir haben die richtigen Schlüsse aus dem Spiel gezogen. Da haben wir sehr viele Fehler gemacht, was die Ordnung und das Spiel nach vorne angeht. Das gilt es zu beheben. Wir müssen uns stabilisieren", betonte er. (sid, 8.10. 2012)