Mailand - UniCredit denkt an eine Ausgliederung des Italien-Geschäfts. Dafür müsse die Bank-Austria-Mutter jedoch noch den passenden Zeitpunkt finden, berichtete Konzernpräsident Giuseppe Vita. "Derzeit haben wir eine Holding, die sich um alle europäischen Beteiligungen kümmern muss. Wie wir eine UniCredit für Deutschland, Österreich, Polen und in allen anderen Ländern haben, in denen wir präsent sind, bräuchten wir auch eine für Italien", sagte Vita.

Derzeit sei die Ausgliederung des Italien-Geschäfts aus bürokratischen und administrativen Gründen nicht möglich. Auch steuerliche Hürden würden den UniCredit-Plan bremsen, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Sole 24 Ore". Die Ausgliederung würde UniCredit 400 Mio. Euro kosten. Diese Summe könnte durch eine Effizienzsteigerung wieder eingetrieben werden, UniCredit will jedoch stabilere Zeiten abwarten, um diesen Plan umzusetzen, so das Blatt.

UniCredit sucht inzwischen nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen UniCredit-Vizepräsidenten Kahdem Abdulla Al Qubaisi. Der Präsident des arabischen Staatsfonds Aabar, zweitstärkster Aktionär der UniCredit, hatte sich vergangene Woche vom Aufsichtsrat der italienischen Bank-Austria-Mutter verabschiedet. Er begründete seinen Rücktritt mit seinen vielen beruflichen Verpflichtungen. Der Nachfolger soll bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 18. Oktober feststehen. Noch unklar ist, mit wem Aabar, der einen 6,5-prozentigen Anteil an der UniCredit hält, den bisherigen Vizepräsidenten ersetzen wird. Zweites Aufsichtsratsmitglied des arabischen Staatsfonds im UniCredit-Board ist Ferrari-Präsident Luca Cordero di Montezemolo. (APA, 9.10.2012)