Zum "Tag der psychischen Gesundheit 2012" am 10. Oktober bestätigt eine neue Analyse: Die Dichte des Versorgungsnetzes für Betroffene lässt auf verschiedenen Ebenen zu wünschen übrig. Die Analyse wurde von der Integrated Consulting Group in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium und der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) erstellt.
Die in der Untersuchung dargestellten Defizite lauten: Österreich sei eines der Schlusslichter im Mental Health Index der OECD. Die volkswirtschaftliche Kosten der Erkrankungen würden weiter steigen. Eine fragmentierte Versorgungsstruktur hinke im internationalen Entwicklungen nach. Es gebe einen Facharztmangel in der Psychiatrie, die Allgemeinmediziner übernähmen einen Großteil der Versorgung.
Kosten sollen sich verdoppeln
Die Analyse enthält - mit Verweis auf das World Economic Forum - auch Daten, wonach sich weltweit die Kosten für psychische Erkrankungen bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln und damit die Kosten von Erkrankungen wie Krebs und Diabetes um ein Vielfaches übersteigen würden. Produktivitätsverluste, hohe Arbeitslosenraten bei den Betroffenen und häufigere und längere Krankenstände seien weitere Auswirkungen dieser Entwicklung.
Psychiatrische Erkrankungen betreffen weltweit mindestens 400 Millionen Menschen, nach manchen Schätzungen sogar bis zu 1,5 Mrd. Menschen. Rund 45 Millionen Menschen leiden an Schizophrenie. Rund zehn Prozent der Deutschen und der Österreicher haben Depressionen, etwa die Hälfte davon ist direkt behandlungsbedürftig. In Österreich stehen rund 900.000 Personen wegen psychischer Leiden in Behandlung. (APA, red,, 9.10.2012)