Sie haben nur zwei Beine, ein gelähmtes Hinterteil oder sind blind. Am Wochenende bewiesen behinderte Hunde beim ersten "Handicap Day for Dogs" in Trumau, dass das ihrer Lebensfreude und Vitalität keinen Abbruch tut. "Den Hund stört das nicht, sondern nur den Menschen", sagt Katharina Hengl von der Plattform behinderter-hund.at

Foto: www.behinderter-hund.at

Hengl hat gemeinsam mit Tierorthopädiemechanikerin Mirjam Mader von tierschuh.at das Turnier für die behinderten Hunde organisiert. Die Idee der Homepage, die vor einem Jahr online ging, soll dadurch einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Unter dem Motto "behinderter Hund - na und?" vernetzen sich Halter, Tierärzte, Vereine und Trainer zum Thema behinderte Haustiere.

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"Mr. Krummbein" brachte das Thema in das Lebens von Hengl. Das Tier hat eine Fehlstellung der Beine. "Er ist seit drei Jahren bei mir. Damals war es ein Ding der Unmöglichkeit, Infos über behinderte Hunde in Österreich zu finden", berichtet die Halterin. Sie gründete daher gemeinsam mit einer Freundin die Homepage, in deren Forum sich Besitzer behinderter Hunde austauschen.

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Die Resonanz war so groß, dass bald ein Verein gegründet wurde.

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Mit dem Turnier wollten die Organisatorinnen nun zeigen, dass auch behinderte Hunde sehr aktiv sein können.

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Hündin Dora hat zum Beispiel keine Hinterpfoten. "Rollis", also Rollen an den Hinterbeinen, mag sie aber nicht. Daher springt sie auf zwei Pfoten durchs Leben.

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Hündin Hope akzeptiert den Hunderollstuhl und setzt auf Tempo. So kam sie zu ihrem Spitznamen "Raserati". Bei vielen Leuten entstehe bei dem Anblick einiger Hunde die Frage, ob das lebenswert sei, sagt Hengl. Sie ist jedoch überzeugt, dass jeder, der bei dem Handycap Day for Dogs dabei war, eine positive Antwort bekommen hat.

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Trotzdem bedeutet eine Lähmung weiterhin oft das Todesurteil für Hunde, die noch einige schöne Jahre erleben könnten. Das Wissen, dass es Hilfsmittel gibt, ist nicht genügend verbreitet.

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Mirjam Mader hat den Beruf eigentlich für Menschen gelernt, wendet aber ihr Wissen seit Jahren für Tiere an. Sie fertigt Rollis, Prothesen oder spezielle Schuhe für Hunde und Katzen an. Die Stadt Wien verlieh ihr für ihr Engagement in diesem Jahr den Tierschutzpreis.

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Ein Star des Tages war der "Roll-Mops". Gelähmte Hunde sollten am besten nicht durchgehend durchs Leben rollen, empfiehlt Hengl. Für zu Hause gibt es zum Beispiel sogenannte Rutschsäcke.

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Im kommenden Jahr wird es Spaziergänge, Workshops und ein zweites Turnier für behinderte Hunde und deren Halter geben.

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"Ich hoffe, dass sich in Zukunft mehr Menschen trauen, zu ihren behinderten Tieren zu stehen", sagt Katharina Hengl. (Julia Schilly, derStandard.at, 10.10.2012)

Weitere Informationen

Der Verein Behinderter Hund

Die Firma Tierschuh von Mirjam Mader

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