"Fable: The Journey" erscheint am 12. Oktober für Xbox 360.

Foto: Microsoft
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Mit dem Start der Bewegungssteuerung Kinect 2010 versprach Microsoft nicht bloß Unterhaltung für Gelegenheitsspieler. Doch trotz blutrünstigen Versuchen wie "Rise of Nightmares" hat neue Hardware bislang noch keinen größeren anspruchsvollen Titel herausgebracht, der die Kernspielerschaft zufrieden stellte. Mit Lionheads "Fable: The Journey" will der Softwarehersteller dieses Versäumnis nachholen und Kinect auch abseits von Tanz-, Fitness- und Kinderspielen etablieren. Darf man dem Urteil der Fachpresse Glauben schenken, kann allerdings auch das vierte Abenteuer rund um Albion den Casual-Bann nicht brechen.

Der Zauber gegen Korruption

50 Jahre nach den Ereignissen in "Fable 3" schlüpft man in die Rolle des jungen Helden Gabriel. Auf seiner Reise durch die Bilderbuchlandschaft von Albion tritt er den Kampf gegen Korruption an, die das Land seit langem plagt. An seiner Seite steht Theresa, die Gabriel zu magischen Kräfte antreibt. Zum ersten Mal in der Serie steuert man den Protagonisten aus der Egoperspektive und mit Hilfe von Kinect komplett freihändig. Man kann dabei sitzen, die Beine werden über das acht- bis zehnstündige Abenteuer hinweg nicht benötigt. Sitzt man nicht auf einer Kutsche und hält imaginäre Zügel in der Hand, übernimmt das Spiel die Fortbewegung für einen - einen Großteil des Spiels befindet man sich also auf unsichtbaren Schienen. Mit Hilfe von Handbewegungen steuert man nicht nur Pferde, sondern produziert auch vernichtende Zaubersprüche und schmettert Widersacher zurück. Um sich in die Freihändigkeit einzuleben, streichelt man in der ersten Szene für einige Minuten sein Pferd und lernt dann seinen Einspänner mit Armbewegungen zu steuern.

"Fable"-Flair eingefangen

Albions goldenes Licht und theatralische Atmosphäre wurde von den Designern laut Giant Bomb abermals gut eingefangen. "Die Story ist gleichermaßen heiter und melancholisch. So frech wie Fable ist, ist es auch so melodramatisch, dass einem manche Charaktere Leid tun, wenn ihnen etwas Schlimmes zustößt." Die stärksten Spielmomente glimmen IGN nach in den Kampfszenen auf. "Ich habe meinen Trip durch Fables bewegungsgesteuertes Spinoff genossen. Ein Highlight sind die Endgegner, die es erfordern, alle Fähigkeiten gleichzeitig zu jonglieren. Die Zaubermechanik verleiht einem das Gefühl von Macht."

Technische Hürden

Das grundlegende Problem sei, dass das Spiel schlicht zu oft durch technologische Aussetzer gestört würde. "Ich habe das Spiel mit vier Kinect-Set-ups in vier gut beleuchteten Räumen mit sechs unterschiedlichen Teilnehmern getestet. Das Ergebnis war immer das gleiche: Das Spiel funktioniert zeitweise hervorragend, ist oft Glückssache und hat manchmal Probleme damit jegliche Bewegung zu erkennen.", schreibt Game Informer. "Überkreuzende Bewegungen sind die häufigste Ursache für Fehler, aber schon das simple Heranziehen der Zügel kann zu einer unerklärlichen Richtungsänderung führen." Die unzuverlässige Steuerung stelle nicht die einzige Schwäche dar. "Nur wenige Action-Sequenzen reißen wirklich mit. Rund die Hälfte des Spiels verbringt man mit langatmigen Reitsequenzen und Kutschenfahrten über kurvige Straßen."  

Mahnbeispiel

"In den seltenen Momenten, in denen die Zauber wie vorgesehen funktionieren, sind sie wundervoll mächtig.", resümiert The Verge. Doch "Fable: The Journey" scheitere daran, Kinect gut einzusetzen. "Vielleicht geht aus dem etwas Gutes hervor. Vielleicht lernen Entwickler von Lionheads Fehltritt, akzeptieren Kinects Schwächen und hören auf damit, es in Spielmechaniken zu zwängen, für die es nicht geschaffen ist." Speziell im Vergleich zu den bisherigen "Fable"-Titeln, schneide das jüngste Kapitel schlecht ab, meint Meristation. "So sehr es auch zeitweise Spaß macht: Fable The Journey fühlt sich wie ein zu lange andauernder Trip an, der schlussendlich irritierend und langweilig wird.", schreibt Official Xbox Magazine. (zw, derStandard.at, 10.10.2012)

"Fable: The Journey" erscheint am 12. Oktober für Xbox 360 (Kinect).

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