Pristina/Kabul - Die Soldaten der Kosovo-Truppe der NATO (KFOR) werden künftig voraussichtlich mit Schwerpunkt im unruhigen Norden des Landes eingesetzt. Die Verteidigungsminister der 28 NATO-Staaten berieten am Mittwoch in Brüssel über einen entsprechenden Vorschlag ihres deutschen Kollegen Thomas de Maiziere. Deutschland, mit gut 1.300 Soldaten die Führungsnation der Truppe, dringt auf einen neuen Einsatzplan.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte zu Sitzungsbeginn, die Sicherheitslage im Kosovo habe sich verbessert: "Wir werden die Auswirkungen auf die Aufstellung unserer Truppen prüfen." Deutschland dringt darauf, dass die Soldaten stärker auf den von Serben bewohnten Norden konzentriert werden. Eine bisher vorhandene Reserve von 700 Mann, die vor allem von Deutschland, Österreich und Italien gestellt werden, soll wegfallen.

Die Minister wollten auch die Militärs beauftragen, ein Mandat für einen neuen Militäreinsatz in Afghanistan ab 2015 zu erarbeiten. Nach dem Abzug der Kampfeinheiten der internationalen Schutztruppe ISAF bis Ende 2014 sollen NATO-Soldaten die afghanischen Truppen ausbilden. Bisher steht noch nicht fest, wie stark die Ausbildungsmission sein wird und wie viele Kampfsoldaten für den Schutz der Ausbilder nötig sein werden. De Maizière kritisierte "Insider-Angriffe" aus den afghanischen Sicherheitskräften heraus als "empörend und besorgniserregend". "Wir werden dem afghanischen Verteidigungsminister (Bismillah Mohammadi) heute sagen, dass er alles tun muss, was in seiner Macht steht, um das zu verhindern." (APA, 10.10.2012)