Dass die globale Indie-Rock-Musik zu 90 Prozent aus niedrigprozentigem Mist besteht, wird Herwig Zamernik nicht in Abrede stellen. Als Fuzzman versucht er demnach in den Gebieten des Fachs sein Glück, die Überraschungspotenzial bieten. Auf seinem aktuellen Album "Trust Me Fuckers" sind es nicht zuletzt zwei Schlagerstücke, die einmal mehr den Unterschied machen. Spiel mir das Lied von der Liebe wird zwar wegen des gesungenen Klartextes nie bei Carmen Nebel zu hören sein, aber genau deshalb ist es ja hörbar.

Der von Naked Lunch oder dem Disharmonic Orchestra bekannte Kärntner Musiker und Produzent ist zurzeit auf Österreichtour, um seine Botschaft von der Liebe sowie diverse von seiner Heimat und deren Politik inspirierte Lieder in Restösterreich bekanntzumachen. An seiner Seite steht dabei die Band The Singing Rebels, die die kauzigen Kleinode des Albums auf die Bühne übertragen helfen. Stellenweise klingt Fuzzman dabei wie der große Neuseeländer Chris Knox, wobei Fuzzman dann doch unter Einsatz einer Tuba eine Grenze zieht. Nachzuhören im Abgrenzungsmanifest Haltet Abstand. Dem zum Trotz: hingehen und bessere Menschen werden! (flu, DER STANDARD, 10.10.2012)