Maribor - Die Grazer Grawe-Versicherung ist laut slowenischen Medienberichten ins Rennen um den Mehrheitsanteil an der zweitgrößten slowenischen Versicherung Zavarovalnica Maribor (ZM) eingestiegen. Grawe hat nach informellen Informationen ein unverbindliches Angebot für ZM gelegt, berichtet die Wirtschaftszeitung "Finance". Angebote legten auch zwei slowenische Bieter, der Rückversicherer Sava Re und die Finanzgruppe KD Group.

Die zunächst interessierte UNIQA hat kein Angebot gelegt, teilte der UNIQA-Sprecher am Mittwoch mit.

Antritt zur Due Diligence

Der 51-Prozent-Anteil an der ZM wird von der slowenischen Bank NKBM (Nova Kreditna banka Maribor) verkauft. Die Bank soll laut "Finance" noch am Mittwoch jene Bieter auswählen, die eine Due Diligence (Prüfung der Bücher) machen und danach verbindliche Angebote legen können. Die Versicherung soll voraussichtlich bis Ende November verkauft werden, die NKBM erwartet einen Kaufpreis von 70 bis 80 Mio. Euro.

Die Führung der ZM soll sich nach Angaben von "Finance" eine Übernahme durch Sava Re, der bereits knapp 49 Prozent an der Versicherung hält, wünschen. In diesem Fall würde sich in der Marburger Versicherung die gesamte Versicherungssparte des Rückversicherers Sava Re konzentrieren, also neben der Versicherung Tilia auch seine Versicherungen am Balkan. Hingegen würde man sich in Maribor am meisten davor fürchten, dass die zweitgrößte slowenische Versicherung nur eine Zweigstelle z.B. von Grawe wird, schreibt "Finance". (APA, 10.10.2012)