Bei Walmart in den USA wird in mehreren Filialen landesweit gestreikt. Und das zum ersten Mal in der Firmengeschichte, heißt es von den Protestierenden. Die Arbeitnehmer setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne ein, berichteten US-Medien.
Noch sind die Zahlen wenig beeindruckend. Ausgehend von einem Streik von 63 Angestellten in und um Los Angeles folgten 88 Streikende in mehreren US-amerikanischen Städten. Bei insgesamt 1,4 Millionen Mitarbeitern ist das eine geringe Streikbeteiligung.
Auf dem Weg zur Hauptversammlung
Mehr als 200 Supermarkt-Angestellte sollen sich am Mittwoch zusätzlich auf den Weg zur Hauptversammlung des Unternehmens in Bentonville machen, um dort ebenfalls ihren Unmut kundzutun.
Walmart stellen die Aufmüpfigen schon einmal die Rute ins Fenster. Schließlich komme die "Holiday-Season" immer näher, also jene Zeit rund um Thanksgiving und vor Weihnachten, die beim Handel die Kassen besonders klingeln lässt. Die aufgebrachten Walmart-Mitarbeiter drohen, unterstützt durch die Gewerkschaft, mit großräumigen Protesten in dieser Zeit.
Walmart: Handelt sich um winzige Gruppe
Das Unternehmen verteidigt sich, einen Streik will man das bei Walmart nicht nennen. Es handle sich lediglich um eine winzige Gruppe, die die Öffentlichkeit suche und das Unternehmen in Misskredit bringen wolle. Walmart hält sich für ein gutes Unternehmen, man zahle gute Löhne, 300.000 der 1,4 Millionen Mitarbeiter seien schon mehr als zehn Jahre dort beschäftigt.
Walmart geriet schon öfter ins Visier der Öffentlichkeit. Schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung, keine gewerkschaftliche Vertretung sind die Hauptpunkte, die dem Unternehmen vorgeworfen werden. Aber auch, dass die Mitarbeiter mehr oder weniger mundtot gemacht werden, wenn sie über die Arbeitsbedingungen öffentlich sprechen, gehört zur Liste. (rom, derStandard.at, 10.10.2012)