Salzburg - Zur Heilung von größeren Knochendefekten könnten zukünftig menschliche Stammzellen zur Anwendung kommen. Bei zwei Patienten habe man damit in Salzburg schon gute Erfolge erzielt, berichtete Herbert Resch, Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU), am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz. Einem Patienten wurde durch die nachwachsenden Knochenzellen ein fehlendes Schienbein ersetzt, ein anderer Patient hatte einen Defekt im Beckenknochen.

Die regenerative Medizin bilde einen Forschungsschwerpunkt der PMU, erklärte Resch. Die Gewebezüchtung ist Teil des Querschnittslähmungs-Forschungszentrums, das derzeit an der PMU aufgebaut wird. Internationale Experten sollen in dem Zentrum in einem interdisiziplinären Team Grundlagenforschung mit Blick auf die klinische Anwendung betreiben.

Klinische Studie frühestens 2015

Die Salzburger Forscher haben den Ehrgeiz in der internationalen Liga mitzuspielen. Renommierte Forschungseinrichtungen in aller Welt seien an einer Zusammenarbeit und am Austausch interessiert, berichtete Eva Rohde, Vorstand der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin.

Rohde plant eine klinische Studie zur Knochenheilung mit menschlichen Stammzellen in Salzburg. Dafür muss allerdings erst das neue Forschungsgebäude samt Speziallabor im Herbst 2013 fertiggestellt werden. Auch die nötigen Forschungsteams und Prozesse müssten etabliert sein, bevor man an einen Antrag für eine derartige Studie gehen könne, stellte Rohde klar. Die Medizinerin rechnet frühestens 2015 mit dem Start einer klinischen Studie. (APA, derStandard.at, 10.10.2012)