Ankara/Damaskus - Türkische Kampfflugzeuge haben am Mittwoch ein Passagierflugzeug auf dem Weg von Russland nach Syrien in Ankara zur Landung gezwungen. Zwei Kampfjets des Typs F-16 seien aufgestiegen, weil der Verdacht bestehe, dass der syrische Airbus Waffen an Bord habe, teilte das türkische Außenministerium mit. Das Flugzeug mit 35 Passagieren an Bord werde in Ankara durchsucht.

Gleichzeitig warnten die türkischen Behörden syrische Fluggesellschaften davor, den türkischen Luftraum zu durchqueren. Zunächst blieb unklar, ob zwischen beiden Entwicklungen ein Zusammenhang bestand.

Das Außenministerium in Ankara schickte nach übereinstimmenden Medienberichten eine Warnung an die türkische Luftfahrtbehörde. Der Luftraum über Syrien sei wegen der Unruhen im Nachbarland und wegen der in den vergangenen Tagen eskalierten Spannungen zwischen der Türkei und Syrien nicht mehr sicher, erklärte das Ministerium demnach. Eine Maschine der halbstaatlichen Fluggesellschaft Turkish Airlines mit Mekka-Pilgern an Bord unterbrach nach der Warnung ihren Flug, weil sie über Syrien nach Saudi-Arabien fliegen sollte. Die Maschine landete außerplanmäßig im südtürkischen Adana.

Nach dem Beschuss von türkischem Territorium durch syrische Artillerie und türkischen Vergeltungsschlägen in den vergangenen Tagen ist die Situation an der türkisch-syrischen Grenze weiter angespannt. Der türkische Generalstabschef Necdet Özel drohte Syrien mit "noch heftigeren" Reaktionen, falls der Beschuss anhalten sollte. (APA, 10.10.2012)