Eine kleine Anleitung zum Adrehen: In den Einstellungen auf 1. Allgemein, 2. Info klicken ...

Screenshot: derStandard.at/Wisniewska

3. Werbung ...

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4. Das Einschalten bewirkt das Abdrehen der gezielten Werbung.

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Apples iOS 6 ist seit einigen Wochen für iPhone- und iPad-User verfügbar. Die neueste Version des mobilen Betriebssystems sorgt aber wieder für Unbehagen bei manchen Usern, denn wie Business Insider schreibt, scheint Apple wieder still und heimlich Tracking-Funktionen eingebaut zu haben.

Gezielte Werbung

Die Technologie, die dieses Mal beim Tracken eingesetzt wird, heißt IFA (Identifier For Advertising) und soll dem User gezielte Werbung anzeigen. Bereits vor einiger Zeit hat Apple Entwicklern untersagt, die damals verwendete UDID - eine eindeutige Identifizierungsnummer für ein Gerät - dazu zu nutzen, Userverhalten am Gerät zu verfolgen. Aufgrund dieses Wissens konnten Werbenetzwerke einfacher und gezielter, je nach Interessen der User, Werbung anzeigen. UDID wurde mittlerweile abgeschafft und Apps, die diese verwendeten, aus dem AppStore geworfen.

Verbannung der UDIDs

Wie Cult of Mac schon im April berichtete, sahen vor allem Datenschützer ein großes Problem darin, dass Entwickler von Apps - wie beispielsweise Path - das Addressbuch des iPhone auf ihren Servern speichern konnten. Nachdem der US-Kongress eine Anfrage an Apple geschickt hatte, durch die die genauen Tracking-Funktionen in iOS hinterfragt wurden, hat Apple bereits 2011 begonnen, UDID zu verbannen. 

Ersatz muss her

Apple musste also einen Ersatz für UDID und die damit verbundenen Werbeanzeigen finden. Für iOS 6 hat sich das Unternehmen etwas Neues ausgedacht. Dieses Targeting kann zwar abgedreht werden, der Weg dorthin ist allerdings kein einfacher. IFA ist eine anonyme Nummer, die einem Gerät zugeordnet wird. Ähnlich zu einem Cookie kann die IFA geblockt werden.

Die Nummer wird beim Surfen oder innerhalb von Apps generiert und an einen Werbe-Server weitergeleitet. Dieser weiß, welche Seite man sich ansieht, verbindet die damit einhergehenden Interessen des Users und spielt die dazu passende Werbung ein. Diese Nummer erlaubt es Entwicklern auch zu sehen, ob eine bestimmte IFA die Werbung angeklickt und eventuell einen App-Download vorgenommen hat. Personenbezogen ist die IFA jedoch nicht, man kann damit also nicht eine Person identifizieren.

Standardmäßig eingeschaltet

Standardmäßig ist Tracking bei iOS 6 eingeschaltet, man muss also manuell dem Tracking ein Ende setzen. In den iOS 6 Einstellungen ist dies allerdings nicht unter "Privatsphäre" zu finden, sondern unter "Allgemein". Dort gibt es einen Menüpunkt "Info", in dem sich die Einstellung für die Werbung befindet. Ist diese eingeschaltet, wird die gezielte Werbung abgedreht. In der Zusatzinformation von Apple steht allerdings, dass man auch nach dem Abdrehen noch eine Zeit lang gezielte Werbung angezeigt bekommen kann, da im Moment noch eine Übergangsphase herrscht.

Apps dürfen die Werbungs-ID danach nicht mehr verwenden. Da diese Funktion allerdings per Default an ist, ist davon auszugehen, dass Otto Normaluser nicht so schnell auf die Idee kommt, sie abzudrehen. (iw, derStandard.at, 12.10.2012)