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Facebook-Seiten: kein Garant für die Aufmerksamkeit der User.

Foto: dapd

Seit einigen Monaten bietet Facebook Promoted Posts.

Screenshot: red

Facebook hat sich in den vergangenen Jahren für Unternehmen, Prominente und Politik zu einer wichtigen Plattform entwickelt, um Kunden, Fans und Wähler zu erreichen. Bei einer Milliarde User scheint auch das Potential neue User-Schichten zu erreichen groß. Doch billig ist die Aufmerksamkeit der User nicht. 

Nicht alle Posts erreichen alle

Facebook zeigt Nutzern nicht automatisch alle Updates der eigenen Freunde und Seiten an. Das Unternehmen versucht zu erruieren, welche Postings relevanter sind und welche nicht. Hat ein Eintrag beispielsweise viele Likes und Kommentare, ist es wahrscheinlicher, dass er in der Timeline anderer Nutzer angezeigt wird. Laut Facebook wird ein durchschnittliches Posting einer Seite etwa von 16 Prozent der Fans gesehen.

Steigende Ausgaben für Social Media

Für Firmen, die Geld und Ressourcen in den Ausbau ihrer Social-Media-Aktivitäten investieren, sind 16 Prozent nicht gerade eine verlockedne Zahl. Laut einer Umfrage unter 400 US-Unternehmen mit jährlichen Einnahmen zwischen 5 und 50 Millionen US-Dollar verwenden 77 Prozent mindestens ein Viertel ihres Marketing-Budgets für Social-Media-Aktivitäten, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).

Extra-Push

Seit Mai bietet das größte der sozialen Netzwerke Betreibern von Facebook-Seiten nun an, ihre Postings zu promoten, damit Einträge prominenter in den Timelines der User angezeigt werden. Was dieser Extra-Push kostet, hängt davon ab, wieviele Nutzer ihn sehen sollen. Würde man etwa mit einem Eintrag etwa 6.200 bis 11.600 Fans erreichen wollen, müsste man Zuckerbergs Firma beispielsweise 12 Euro überweisen.

Promoted Posts nehmen zu

Dabei wird unterschieden zwischen den Nutzern, die bereits Fans der eigenen Seite sind und ihren Freunden. Soll ein Eintrag man auch bei letzteren gezeigt werden, verlangt Facebook mehrer Hundert bis Tausend Euro. Gegenüber dem WSJ erklärte Facebook, dass die Promoted Posts stark wachsen, Einnahmen oder Nutzungsstatistiken wollte das Unternehmen jedoch nicht beziffern.

Kritik von kleinen Unternehmen

Bei einigen kleinen Unternehmen stößt die Strategie allerdings auf Kritik. So schätzt ein von der Zeitung befragter Catering-Unternehmer mit etwas über 1.500 Facebook-Fans, dass er jährlich 9.100 US-Dollar ausgeben müsste, um seine durchschnittlich 35 Statusupdates pro Woche zu promoten. 

Mit kostenlosen Fan-Pages gelockt

Der Inhaber einer kleinen Restraurantkette in den USA meint, dass er monatlich 1.000 Dollar für die Facebook-Promotions ausgebe. Allerdings schlage sich das durchaus positiv in höheren Einnahmen nieder. Eine für den Bericht interviewte Fotografin kritisiert wiederum, dass die Promoted Posts hinausgeschmissenes Geld seien, da Facebook dennoch reguliere, wer die Inhalte sehe. Facebook habe Unternehmen mit kostenlosen Fan-Pages gelockt, doch nun heiße es, dass nur ein kleiner Prozentsatz der User die Einträge tatsächlich sehe. Das sei nicht allen klar gewesen. (red, derStandard.at, 12.10.2012)