Mehr als 150 "Wohngespräche" mit Prominenten und anderen interessanten Zeitgenossinnen und Zeitgenossen sind in den vergangenen drei Jahren im STANDARD erschienen. 80 davon wurden von den Autoren, den STANDARD-Mitarbeitern Wojciech Czaja und Michael Hausenblas, nun im Buch "Zum Beispiel Wohnen - 80 ungewöhnliche Hausbesuche" versammelt.
"Mit jedem Besuch sticht man in eine Art Hülle hinein", schreiben die Autoren im Vorwort. "Man bekommt einen Einblick. Nicht mehr und nicht weniger." Was Wohnen wirklich bedeute, lasse sich auch nach all diesen Gesprächen quer durch Österreich nicht sagen. "Mit jedem Anklopfen an der Wohnungstür ist lediglich ein neues Puzzleteil dazugekommen." Und so klopften Czaja und Hausenblas u.a. an die Türen von Hubert von Goisern, Reinhold Bilgeri, Adele Neuhauser, Karl Merkatz, Christine Nöstlinger, Friedrich Achleitner, Julya Rabinowich, Desirée Treichl-Stürgkh, Josef Zotter, Tex Rubinowitz, Rudi Klein, Elisabeth T. Spira, Ute Bock, Cornelius Kolig und Edgar Hornetschläger, dessen Wohnung auch das Cover ziert. Die teilweise noch unveröffentlichten Fotos stammen zumeist von Lisi Specht.
Ganz am Schluss geben Architekturkritiker Czaja und Designredakteur Hausenblas übrigens auch Einblicke in ihre eigenen Wohnwelten. Czaja erzählt da von seinem Lieblingsmöbel, einer frei stehenden blauen Badewanne mit "kitschigen, silbrig glänzenden Löwenfüßen", und erklärt, warum er die "beste Nachbarin der Welt" hat. Hausenblas wiederum kommt aus dem ersten Bezirk privat kaum heraus und hört in seiner Wohnung am Franziskanerplatz allerhand Geräusche - unter anderem ein Klopfen dreimal am Tag. Woher es kommt, hat er "mit einem Kellner gegengecheckt": Die Antwort hat - wie soll es in Wien auch anders sein? - mit einem nahegelegenen Gasthaus zu tun. (red, derStandard.at, 12.10.2012)