Anlässlich des Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober weisen mehrere Organisationen und NGOs darauf hin, dass Frauen und Kinder von Umwelt- und Hungerkatastrophen am häufigsten betroffen sind. Die UNICEF schreibt in einer Aussendung, dass Frauen und Kinder ein 14-mal höheres Risiko haben während und in Folge von Katastrophen zu sterben als Männer. Care berichtet via Aussendung davon, dass geschätzte 70 Prozent der ärmsten Menschen der Welt Frauen sind. Sie seien von Naturkatastrophen, Hunger und Krankheit überproportional betroffen. Auch die SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, Petra Bayr, betont die zentrale Rolle der Frauen im Falle von Katastrophen.

Oft fehle es den Frauen an Kraft, im Falle einer Katastrophe weite Strecken zurückzulegen bzw. werden sie durch das Tragen ihrer Kinder behindert. Zudem haben Frauen selten die finanzielle und soziale Absicherung, um ihr Leben und das ihrer Familien ausreichend zu schützen. Andererseits zeige die Erfahrungen von Care deutlich, dass Frauen nicht nur Opfer von Katastrophen sind, sondern auch wichtige Helferinnen im Krisenfall. Katastrophenvorsorge ist um vieles erfolgreicher, wenn die Bedürfnisse und das Wissen von Frauen systematisch berücksichtigt werden.

Grenn Belt Movement

Petra Bayr rückt ebenso die Frauen am Land ins Zentrum. Ein leuchtendes Beispiel an Katastrophenbewältigung und Prävention sei die Kenianerin Wangari Maathai. Sie erkannte, dass Umweltschutz, Frauenförderung und die Prävention von Naturkatastrophen zusammenhängen und gründete das "Grenn Belt Movement". "In ihrer Heimat waren negative Entwicklungen wie Erosion, fortschreitende Wüstenbildung und daraus resultierende Unterernährung direkt auf Rodungen der Waldbestände zurückzuführen. Maathai, eine Frau der Tat, beschloss etwas dagegen zu tun und pflanzte Bäume ", erläutert Bayr. Das Konzept verfolgt eine Stärkung der Frauen in den lokalen Gemeinschaften.

So wurden das Pflanzen von Bäumen und somit auch der Überlebensschutz zur Frauensache. Frauen wurden für jeden erfolgreich gezogenen und eingepflanzten Baum mit kleinen Geldsummen entlohnt. "Darüber hinaus setzte sich Maathai für die Förderung der Demokratie in Kenia ein. Sie knüpfte das Green Belt Movement an ein Bildungsprogramm, das den Menschen die Bedeutung von demokratischer Mitbestimmung und Umweltschutz näherbrachte", erläutert Bayr die Errungenschaften der Kenianerin. (red, dieStandard.at, 12.10.2012)