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Microsoft hat sich erneut den Unmut der EU-Kommission zugezogen.

Foto: AP

Microsoft darf bald mit einer weiteren Anklage durch die EU-Kommission rechnen. Das berichtet das deutsche Magazin "Der Spiegel". Offenbar hat man wieder gegen die Auflage verstoßen, mit dem Windows-Betriebssystem neben dem Internet Explorer auch alternative Browser anzubieten.

Selbstverpflichtung seit 2009

Der US-Konzern hatte sich 2009 im Rahmen eines Kartellverfahrens dazu bereit erklärt, Maßnahmen zu treffen, um Usern nach der Installation eines aktuellen Windows-Systems per Auswahlbildschirm auch Firefox, Chrome und Co. als Browser-Alternative anzubieten und diesen Screen bei bestehenden Installationen per Update nachzuliefern. Dem war man auch nachgekommen.

Unterlassung in 28 Millionen Fällen

Eine Version von Windows 7 war laut dem Bericht allerdings ohne diesem Screen ausgeliefert worden sein. Mit der Folge, dass Microsoft rund 28 Millionen Mal gegen die Auflage verstossen haben soll. Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia wird nun ein "Statement of Objections" an das Unternehmen übermitteln. Wird dies nicht innerhalb der mehrwöchigen Frist nicht beeinsprucht, kann er schließlich ein Urteil fällen.

Technische Panne soll Problem verursacht haben

Bei Microsoft bedauert man die Situation und nennt einen technischen Fehler als Ursache für die weitreichende Panne. Über 1,6 Milliarden Euro waren dem Redmonder Konzern bereits von der EU auferlegt worden, dem könnte bald ein weiterer Großbetrag folgen. (red, derStandard.at, 14.10.2012)