Zürich - Die Schweizer Großbank UBS verschärft ihren Sparkurs und will einem Medienbericht zufolge rund 2.000 Stellen in der Informationstechnik abbauen. Die Einsparungen in dem 8.200 Mitarbeiter zählenden IT-Bereich würden mit einem noch umfassenderen Arbeitsplatzabbau im Konzern einhergehen, berichtete der "Tages-Anzeiger" unter Verweis auf Insider.

"Das Senken der Kosten im IT-Bereich in dieser Größenordnung ist nur nachvollziehbar, wenn parallel dazu die Aktivitäten in den Geschäftseinheiten auch heruntergefahren werden", zitierte die Zeitung einen UBS-Informatiker.

Keine endgültige Entscheidung

In der IT werde damit gerechnet, dass das größte Schweizer Bankhaus weltweit bis zu 20 Prozent oder rund 12.700 der derzeit etwa 63.500 Stellen streichen könnte. In einer Mitteilung an die Belegschaft schrieb UBS-Chef Sergio Ermotti, dass bisher keine endgültigen Entscheidungen getroffen worden seien, da die Überprüfung der Geschäftsprozesse noch andauere.

Ermotti versucht derzeit, dass Top-Management auf eine Verschärfung des Sparkurses insbesondere im Investmentbanking einzuschwören. Wie Reuters jüngst aus Bankenkreisen erfahren hatte, könnte UBS vor einem Abbau von weit mehr als den bisher angekündigten 3.500 Stellen stehen. Analysten gehen davon aus, dass die Bank schon bei der Ende Oktober anstehenden Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal weitere Kostensenkungsmaßnahmen ankündigen dürfte.

Handlungsbedarf hat auch der Abschluss des zweiten Quartals offenbart. Mit einem Einbruch um mehr als die Hälfte auf 425 Millionen Franken verfehlte der Reingewinn die Markterwartungen deutlich. Insbesondere im Investmentbanking lief es schlecht. (APA/Reuters, 14.10.2012)