Wien - Herbert Haupt dürfte auch die nächste Krisensitzung als FPÖ-Obmann überstanden haben. Infrastrukturminister Hubert Gorbach verkündigte nach den rund vierstündigen Gesprächen Donnerstagabend im Vizekanzleramt, dass es keinen Obmannwechsel zu Jörg Haider geben werde: "Natürlich" bleibe Haupt Parteichef. Ein Sonderparteitag sei nicht Gegenstand der Gespräche gewesen. Diesen hatte Oberösterreichs Landeschef Günther Steinkellner vor Beginn der Besprechung nicht ausgeschlossen.

"Haider und ich lassen uns nicht auseinander bringen"

Personalfragen waren laut FPÖ-Chef Herbert Haupt kein Thema der Sitzung. "Sie wissen ja, dass meine Entscheidung, die Parteiobmannschaft durchzutragen, mitgetragen wird", verwies Haupt auf den Vorstandsbeschluss von Deutschlandsberg. Auch Haider sehe dies so. Heute habe es dazu keine Abstimmung gegeben, versicherte Haupt.

Vielmehr sei es bei der Sitzung der Landesobleute und Regierungsmitglieder um die Zukunft der voestalpine, die Harmonisierung des Pensionssystems und den Österreich-Konvent gegangen.

Das Verhältnis zu Haider sei unverändert wie seit vielen Jahren: "Wir werden uns weder von den Medien noch von sonst wem auseinander bringen lassen."

Haider: Entscheidung Haupt überlassen

Jörg Haider bleibt dabei, dass er gerne wieder den FPÖ-Vorsitz übernehmen würde. Er habe seinen Wunsch bereits geäußert, erklärte der Alt-Parteichef, als er Donnerstagabend nach zwei Stunden die FPÖ-Führungssitzung verließ. Die Entscheidung über die Obmannschaft liege nicht bei ihm, betonte Haider. Diese habe Haupt zu treffen.

Keine Stellungnahme wollten die Landesobmänner Kärntens und Niederösterreichs, Martin Strutz und Ernest Windholz, abgeben. (APA)