xDrive statt nix-drive: Besonders für den Winterbetrieb hat BMW mit seinem Allrad gute Argumente. Nun statten die Bayern auch den Basisdiesel ihres Flaggschiffs entsprechend aus

Audi. Mercedes. BMW. In dieser Reihenfolge fand Allrad Einzug in der Flaggschiffklasse. BMW war in dem Punkt also später dran als die deutsche Premiumkonkurrenz, dafür bauen die Weiß-Blauen ihr Angebot jetzt umso zügiger aus.

Die zwei stärkeren Dieselmodelle - 740d xDrive (313 PS) und 750d xDrive (381 PS) - gibt's bereits verallradet, nun war der Basisdiesel an der Reihe. 730d xDrive, 258 PS.

Die erste Ansage ist eine von der Verbrauchsfront. Im Normzyklus gönnt sich der Wagen mit 6,0 l/100 km lediglich 0,4 Liter mehr als die Version mit Hinterradantrieb - bis vor kurzem bedeutete 4x4 über den Daumen gepeilt zwischen einem und 1,5 Liter Mehrverbrauch.

Im wie gewohnt ambitionierten STANDARD-Test errechnete der Bordcomputer einen Wert von 7,9 l / 100 km, sehr respektabel, denn es ist hier bitte schön die Rede von einem 5,08-Meter-Trumm.

Und auch in anderen Bereichen zeigt sich die Tüchtigkeit der Ingenieure. Wie schon das Erscheinungsbild suggeriert, läuft im 7er alles mit geradezu staatsmännischer Gewichtigkeit - das ist kein Bruder Leichtfuß wie der Alu-A8.

Satt rollt der 7er ab und geschmeidig, die Spreizung zwischen Komfort und Sport ist deutlich ausgefallen, und welchen Modus auch immer man gerade gewählt hat, generell ist die Fahrwerksabstimmung ein Hit, selbst böses Kopfsteinpflaster bringt ihn nicht aus der Ruhe. Souverän, ganz ehrlich.

Allrad generiert, ganz klar, das zu erwartende Mehr an Traktion, speziell auf feuchter Fahrbahn, mit dem 730d xDrive ist man allzeit bereit, selbst für die Eiszeit.

Und damit ist er speziell für Österreich und die hiesigen klimatisch-topografischen Gegebenheiten eine interessante Option.

Sonst noch was? Der 7er ist, was er ist. Ein Statussymbol. Manchem zu protzig. Manchem zu groß. Ganz sicher aber: eines der besten Autos der Welt. Mit 4x4 in manchem sogar noch besser. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 12.10.2012)
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