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Schavan schämte sich für Guttenberg.

Foto: Reuters/Peter

Berlin - Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat ihrer unter Druck geratenen Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) das "volle Vertrauen" ausgesprochen und sie als "hervorragende" Ressortchefin" bezeichnet.

Merkels Wegbegleiterin Schavan wird laut Medienberichten von der Uni Düsseldorf vorgeworfen, bei ihrer 1980 an der Philosophischen Fakultät erstellten Dissertation ("Person und Gewissen") getäuscht zu haben. Bereits im Mai hatte ein anonymer Plagiatsjäger im Internet einige Stellen offengelegt. Schavan weist die Plagiatsvorwürfe zurück und erklärt: "Das lasse ich mir nicht bieten." Sie will umfassend Stellung nehmen und aufklären.

Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, legt ihr indirekt den Rücktritt nahe. Das "Urteil der Täuschungsabsicht" sei schwerwiegend, und Schavan habe im Fall Guttenberg "strenge Maßstäbe angelegt". Schavan hatte 2011, als die Plagiatsvorwürfe gegen den damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), laut wurden, erklärt: "Ich schäme mich." (bau/DER STANDARD, 16.10.2012)