Aus einem Wutanfall von Richard Kriesche nach Lektüre des nämlichen Interviews:

Statt inmitten der dramatischen gesellschaftlichen Umbrüche den Wandel als Faktum anzuerkennen, diesem offensiv zu begegnen, in Alternativen zu denken, bringt man sich positionskonservativ in Stellung. Man wird den Verdacht nicht los, dass es den beiden in Bedrängnis geratenen Kunstinstitutionen primär um die Verteidigung geschützter Arbeitsplätze geht. Die Zukunftsverantwortung für die künstlerischen Existenzen scheint zur Nebensache verkommen zu sein. Dass die beiden künstlerischen Bildungseinrichtungen für den progressiven Anstieg des akademischen Prekariats an vorderster Front mit verantwortlich sind, scheint verdrängt zu werden. Nimmt man das ernst, was die beiden Rektoren in unfreiwilliger Offenheit "die völlige Absurdität dieses Systems", nennen, kommt dieses Interview einer Bankrotterkärung gleich.(Richard Kriesche, DER STANDARD, 16.10.2012)