Berlin/Oslo - Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, tritt dafür ein, dass die Spitzen der drei EU-Institutionen den Friedensnobelpreis entgegennehmen. "Ich glaube, wir werden das zu dritt machen", sagte Schulz in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters am Montag in Berlin. Er werde mit den Präsidenten des Europäischen Rats und der Europäischen Kommission am Dienstag darüber sprechen. "Ich gehe davon aus, dass Herman Van Rompuy, Jose Manuel Barroso und ich einen vernünftigen Weg finden werden, wie wir diesen Preis entgegennehmen", betonte der SPD-Politiker.

"Aber mir ist es viel wichtiger, dass wir den Preis entgegennehmen. Es wird sich schon einer finden, der das tut", fügte Schulz am Montag hinzu. Noch am Freitag, dem Tag der Bekanntgabe der Preisvergabe, hatte Schulz in Wien betont, er setzte sich dafür ein, dass EU-Kommissionspräsident Barroso die Auszeichnung in Oslo entgegennehme.

Das norwegische Nobelpreis-Komitee hatte am Freitag mitgeteilt, dass der diesjährige Preis an die Europäische Union verliehen wird. Damit werde die Jahrzehnte währende Rolle der EU als Stifterin von Frieden und Versöhnung, von Demokratie und Menschenrechten in Europa gewürdigt, hieß es in der Begründung. Schulz betonte: "Die Europäische Union hat diesen Preis verdient, und er gibt uns einen Schub." Überreicht wird der Friedensnobelpreis am Todestag von Alfred Nobel, dem 10. Dezember, in Oslo. (APA/Reuters)