Bild nicht mehr verfügbar.

Das Archivbild vom 24. August 2005 zeigt "Katrina" über den Bahamas.

Foto: REUTERS/Handout-NOAA

Washington/Kopenhagen - Die Häufigkeit tropischer Wirbelstürme im Atlantischen Ozean hat in den vergangenen knapp 100 Jahren zugenommen. Die Hurrikane treten in wärmeren Jahren öfter auf als in kälteren, berichten Wissenschafter, die Daten zu Sturmfluten an der Südostküste der USA ausgewertet haben.

Schwere Hurrikane wie "Katrina", der 2005 in New Orleans schwere Überschwemmungen verursachte und Tausende Menschen das Leben kostete, seien in warmen Jahren etwa doppelt so häufig wie in kalten, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Auswertung von Daten

Die Forscher um Aslak Grinsted, derzeit am Niels-Bohr-Institut der dänischen Universität von Kopenhagen, werteten Daten von sechs Messstationen an der südlichen Ostküste der USA und dem Golf von Mexiko aus, an denen seit 1923 kontinuierlich der Tidenstand erfasst wird. Die Forscher stellten fest, dass es einen Zusammenhang zwischen einem plötzlichen Anstieg des Meeresspiegels und historischen Berichten von schweren Wirbelstürmen gibt. Mit ihrer Methode konnten sie also zumindest jene Hurrikane erfassen, die an Land ankamen.

Die Auswertung der Daten ergab, dass die Häufigkeit schwerer Wirbelstürme im Verlauf der Zeit zugenommen hat und dass die Sturmwahrscheinlichkeit in wärmeren Jahren steigt. Wirbelstürme mit "Katrina"-Stärke träfen etwa alle 10 bis 30 Jahre auf die Küste.

Die Frage, ob es infolge des Klimawandels und des damit verbundenen Anstiegs der Meerestemperatur häufiger tropische Wirbelstürme gibt, ist unter Forscher umstritten. Ein Problem ist, dass sich über die Jahrzehnte die Überwachungs- und Messmethoden extrem verbessert haben, etwa durch Satellitenbeobachtungen oder Luftaufnahmen. Damit fällt es schwer, die Sturmhäufigkeiten und -stärken heute mit denen in der Vergangenheit zu vergleichen und überhaupt einen Bezug zum Klimawandel herzustellen. (APA, 15.10.2012)