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Clinton stellt sich in die Schusslinie. Sie sei politisch für die Sicherheitslage in Bengasi verantwortlich gewesen. Bei einem Angriff auf das US-Konsulat ist am 11. September der dortige US-Botschafter ums Leben gekommen.

Foto: Evan Vucci, File/AP/dapd

Lima/Washington/Bengasi - US-Außenministerin Hillary Clinton hat die Verantwortung für die Sicherheitslage vor dem tödlichen Angriff auf das amerikanische Konsulat im libyschen Bengasi übernommen. Einen Tag vor der wichtigen Wahlkampf-Fernsehdebatte zwischen Präsident Barack Obama und seinem republikanischen Herausforderer Mitt Romney sagte Clinton dem US-Sender CNN nach dessen eigenen Angaben: "Ich übernehme die Verantwortung."

Weder Obama noch Vizepräsident Joe Biden seien in Sicherheitsentscheidungen eingebunden gewesen, erklärte die Ministerin weiter. Clinton äußerte sich CNN zufolge zum Auftakt eines Besuches im peruanischen Lima.

Vorwürfe mangelnden Schutzes

Bei dem Terroranschlag am 11. September waren US-Botschafter Chris Stevens und drei andere US-Bürger getötet worden. Die Attacke ist seitdem zum Wahlkampfthema geworden. Die Republikaner lasten der US-Regierung an, dass sie trotz entsprechender Ersuchen nicht genügend zum Schutz des Konsulats getan habe.

In der vergangenen Woche hatte Biden neue Kritik ausgelöst, als er während einer Debatte mit dem republikanischen Vize-Kandidaten Paul Ryan sagte, das Weiße Haus habe nichts von den Ersuchen gewusst.

Clinton wandte sich auch erneut gegen Kritik daran, dass die Regierung zunächst erklärt hatte, der Anschlag habe sich aus Protesten gegen ein anti-muslimischen Film entwickelt. Diese Darstellung war später korrigiert worden. Clinton sagte, es habe zunächst Verwirrung darüber geherrscht, was passiert sei. Die Informationslage habe sich seitdem geändert. (APA, 16.10.2012)