Rennes - Eine Französin darf nach ihrer geschlechtsangleichenden Operation mit einer Frau verheiratet bleiben - nur die Heiratsurkunde bleibt unverändert. Ein Berufungsgericht im westfranzösischen Rennes gab am Dienstag dem Antrag von Chloe Avrillo statt, die vor 15 Jahren als Wilfrid geheiratet hatte und Vater von drei Kindern wurde: Nun wurde die Geschlechtsangleichung zivilrechtlich anerkannt - und damit de facto auch die Ehe von zwei Frauen, obwohl die lesbische Ehe in Frankreich bisher nicht zulässig ist.

"Ehe und Elternschaft für alle"

"Das ist eine irre Freude", sagte Chloe Avrillo. "Ich werde in meinem neuen Leben als Frau Fuß fassen können, mit dieser Anerkennung meiner Identität durch die Gesellschaft." Sie fügte hinzu: "Das ist eine Anerkennung der Ehe für alle, der Elternschaft für zwei Gleichgeschlechtliche." In Frankreich bereitet die sozialistische Regierung derzeit einen Gesetzesentwurf zur Zulassung der "Homo-Ehe" und der Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare vor. (APA/red, dieStandard.at, 17.10.2012)