Wien - Einkaufszentrumsbetreiber Richard Lugner soll sich laut "Kurier" mit einer Frankenkreditabsicherung verhoben haben - zwischenzeitlich habe sich das Finanzgeschäft mit Verlusten von mehr als 22 Millionen Euro niedergeschlagen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Mittlerweile soll sich Lugner mit seiner Bank auf einen Vergleich geeinigt und Stillschweigen vereinbart haben, sei zu hören. "Ich kommentiere das nicht", sagte der Geschäftsmann am Mittwoch.

Kredit für Lugner City

Laut "Kurier" hat Lugner Frankenkredite für seine Lugner Söhne Privatstiftung mit sogenannten Cross-Currency-Swaps abgesichert, um das Euro-Franken-Wechselkursrisiko zu minimieren. Allerdings soll die Absicherung erloschen sein, weil der Euro-Franken-Kurs unter die Marke von 1,40 gesunken ist - bei Vertragsabschluss lag er bei 1,60, will der "Kurier" gehört haben. Die Kredite seien dem Vernehmen nach für das Shoppingcenter Lugner City in Wien benötigt worden, schreibt die Zeitung.

Kampf für Sonntagsöffnung geht weiter

Im Kampf um die Sonntagsöffnung seines Einkaufszentrums in Wien will Lugner nicht lockerlassen. "Wir planen eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof wegen Wettbewerbsverzerrung", sagte er am Mittwoch. Die Frist dafür betrage sechs Monate - ab Juli.

Im Sommer war Lugner beim österreichischen Verfassungsgerichtshof (VfGH) mit einer Beschwerde gegen die aktuelle Sonntagsöffnungsregelung abgeblitzt. Anfang September kündigte der Baumeister dann an, bis auf EU-Ebene weiterkämpfen zu wollen. Lugner will sein Einkaufszentrum an fünf bis sechs Sonntagen im Jahr öffnen, die Gewerkschaften laufen dagegen Sturm.

Dass die Handelskette Spar am Flughafen in Schwechat eine öffentlich zugängliche Filiale mit Sonderöffnungszeiten betreiben darf, ärgert Lugner. "Wir haben inzwischen eine Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Schwechat gemacht - die Ausnahmen bei den Öffnungszeiten an Bahnhöfen und Flughäfen sind nur für Reisende gedacht", so Lugner. (APA, 17.10.2012)