"Das ABC ist äußerst wichtig. / Im Telefonbuch steht es richtig."

Foto: Tulipan-Verlag

Jens Sparschuh hat sich die Mühe gemacht, zig Gedichte von ganz und weniger berühmten Autoren sowie auch von anonymen Reimern zusammenzutragen, um daraus ein wildes, buntes Buch zu machen: Firlefanz. Ganz und gar und gar und ganz bietet "Sinn- und Unsinngedichte". Der Sprachschatz ist so stark, dass daneben die Illustrationen etwas verblassen. Nicht jede Zeichnung scheint gelungen. Aber, ganz ehrlich: Hier regiert das Wort! "Ein Männlein steht im Walde / ganz still und stumm. / Wenn ich es nicht umfahre, / dann fahre ich es um", reimt da etwa der große Robert Gernhardt.

Gedacht ist das Buch übrigens für Kinder ab dem fünften Lebensjahr. Ältere werden wohl mehr Spaß darin finden. Erwachsene so und so. Es wird Böses geboten wie das Gedicht von Paul Scheerbart: "Lieber süßer Kannibale, / liebst du meine Tante Male? / Friss sie auf - sie ist gesund - / ihre Welt wird ihr zu bunt". Oder darf es lieber ein Schüttelreim sein? "An der Liebe Niederlagen / lässt der Dichter Lieder nagen".

Kurzweilig und schnell geht es durch die Sprachspiele. Zur eigenen Tochter, die gerade Spaß daran hat, das Alphabet laut rauf und runter zu sagen, würde wohl Joachim Ringelnatz' Tipp passen: "Das ABC ist äußerst wichtig. / Im Telefonbuch steht es richtig." (Peter Mayr, Album, DER STANDARD, 13.10.2012)