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Eine Staatsgarantie für Peugeot müsste im Haushaltsentwurf 2013 berücksichtigt werden.

Foto: APA/Julian Stratenschulte

Paris - PSA Peugeot Citroën kämpft ums Überleben. Der Abbau von 8000 Stellen und eine Fabriksschließung in Paris-Aulnay genügen offenbar nicht, die Abwärtsspirale zu stoppen. Neuen Grund zur Sorge bietet die Ratingagentur Moody's, welche die Kreditwürdigkeit von PSA vor einer Woche auf "Ba3" zurückgestuft hatte. Damit droht der Banque PSA Finance, einer 100-Prozent-Tochter, das Geld auszugehen.

Konzern prüft "mehrere Optionen"

Die französische Regierung muss dem Autohersteller deshalb so rasch wie möglich zu Hilfe eilen. Ein PSA-Sprecher bestätigte am Mittwoch, dass der Konzern "mehrere Optionen" prüfe, um die Aktivität der PSA-Bank zu sichern. Gemäß Le Figaro sollen diverse Großbanken 1,5 Milliarden Euro an neuen Krediten einschießen; das französische Schatzamt würde die Rückzahlung dieser und anderer Darlehen im Umfang von vier Milliarden Euro gewährleisten. Eine Entscheidung dürfte laut der Pariser Zeitung schon "in den nächsten Tagen" fallen, da die Staatsgarantie im - derzeit im Parlament diskutierten - Haushaltsentwurf 2013 berücksichtigt werden müsste.

Für PSA ist die eigene Bank von zentraler Bedeutung. Sie arbeitet derzeit noch mit Gewinn, während der gesamte Konzern infolge von Überkapazitäten monatlich 200 Mio. Euro verliert. Dank der Kreditstaffelung für Autokäufer können die Marken Peugeot und Citroën auch Verkaufseinbrüche auffangen. (Stefan Brändle, DER STANDARD, 18.10.2012)