Oesterreichs Energei Kogress 2012 im Congress Innsbruck

Foto: Oesterreichs Energie/Martin Vandory

Oesterreichs Energie Präsiden DI Dr. Peter Layr

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Dr. Peter Layr, Dr. Barbara Schmidt, Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner

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Ein erfreulicher neuer Teilnehmerrekord, der zugleich beweist, wie wichtig das Thema Energiezukunft für die damit befassten Experten ist. Beim wichtigsten Branchentreffen der österreichischen E-Wirtschaft nehmen aber auch hochrangige Vertreter der Politik, der Behörden sowie internationale Experten teil.

Es sind aber vor allem die erneuerbaren Energieformen, die im Rahmen dieses Treffens im Mittelpunkt stehen. Als Interessensvertretung der österreichischen Energiewirtschaft mit rund 140  Mitgliedsunternehmen bekennt sich Oesterreichs Energie zum Umstieg auf eine erneuerbare Energiezukunft. Keine kleine Aufgabe, wie Generalsekretärin Barbara Schmidt in ihrem Eröffnungsreferat feststellte: „Wir bauen das gesamte System um, und es darf weder zu Verschlechterungen bei der Versorgungssicherheit kommen, noch zu einer finanziellen Überlastung der Kunden."

16 Mrd. Investitionsprogramm

Die heimische E-Wirtschaft ist bereit, innerhalb der nächsten Jahre 8 Mrd. Euro in den Ausbau der Wasserkraft und erneuerbarer Energien, und weitere 8 Mrd. Euro in den Ausbau der Stromnetze zu investieren, um die Energieziele bis 2020 zu erreichen. Schon heute sei man in der Verfolgung der Ökostrom-Ziele dabei auf einem besseren Weg als zum Beispiel der große Nachbar Deutschland: Mit durchschnittlich 19 Cent je kWh inkl. Netzkosten und Steuern liefere die E-Wirtschaft Strom zu konkurrenzfähigen Preisen. Der Stromkunde würde also hierzulande nicht überfordert.

Energieziele in Verzug

Trotz der großen Investitionsbereitschaft mahnt Dr. Peter Layr, dass die Energieziele Österreichs bis 2020 schwer erreichbar sein werden, wenn es zu keiner Änderung der Regulierungssystematik kommt. Die vorherrschenden Instabilitäten bei Strommengen und Strompreisen an den Energiebörsen kämen deshalb zu Stande, weil der Ausbau der erneuerbaren Energien noch unzureichend berücksichtigt würde. Der Umbau des europäischen Energiesystems bedarf verstärkter Unterstützung seitens Politik und Verwaltung sowie neuer Marktmodelle. Überdies fordert Layr eine Entrümpelung der Gesetze zum Energiesektor.

Energieeffizienzgesetz demnächst fertig

Energieminister Mitterlehner kündigte das lang erwartete Energieeffizienzgesetz noch für dieses Jahr an. Damit soll künftig auch der rechtliche Rahmen für die Umsetzung der Energie-Ziele geschaffen werden. Noch scheitert der Gesetzesbeschluss an Fragen wie der Reduktion des Energieverbrauchs und der Leistungsaufteilung. Als Köngisweg sieht man im Ministerium vor allem in der Effizienzsteigerung.

Einmal umgesetzt, soll das Gesetz 320 Mio. Euro Energiekosteneinsparung bringen, für einen BIP-Anstieg sorgen und neue Arbeitsplätze schaffen. Der Bund will mit einer jährlichen Sanierungsquote von 3% als gutes Beispiel voran gehen.

Österreich an EU-Spitze

Derzeit liegt Österreich beim Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Energien mit 67 % auf Platz 1 in der EU. Beim Bruttoinlandsverbrauch erneuerbarer Energien und der CO2-Bilanz bezogen auf BIP-Einheiten belegt unser Land Platz 3. Bei der Energieeffizienz liegt Österreich europaweit immerhin noch an 4. Stelle. Ein Ergebnis das der Wirtschaftsminister mit Stolz würdigte.

Neuer Umgang mit Energie

Auch EU-Kommissar Günther Oettinger bezog per Videobotschaft Stellung: Das Energiesystem der Zukunft sei grundsätzlich umzustellen - nicht nur in Österreich und Deutschland, sondern europaweit. Dabei sollten vor allem eine CO2-arme oder gar CO2-freie Energiegewinnung, der vernünftige Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und E-Mobilität im Vordergrund stehen. Ein neuer Umgang mit Energie setze einerseits neue leistungsfähige, intelligente Netze voraus, andererseits verlangt es jedem vom uns ein pro-aktives Verbrauchsverhalten ab.