Moskau/London - Mit der milliardenschweren Übernahme des russisch-britischen Joint Ventures TNK-BP würde Russlands größter Ölförderer Rosneft auch weltweit zum Branchenprimus aufsteigen. Die Fördermenge würde Schätzungen zufolge auf 4,5 Mio. Barrel (je 159 Liter) pro Tag steigen - und wäre damit fast doppelt so hoch wie die der größten Konkurrenten PetroChina (2,43 Mio. Barrel) und ExxonMobil (2,3 Mio. Barrel). Rosneft steigerte 2011 seinen Überschuss um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 384 Mrd. Rubel.

Derzeit verhandelt der Moskauer Staatskonzern über einen Kauf der Anteile des britischen Energieriesen BP, der 50 Prozent an TNK-BP hält. Der zweite Aktionär, das russische Oligarchenkonsortium AAR, hatte sich zuvor bereit erklärt, seinen 50-Prozent-Anteil für umgerechnet 21,3 Mrd. Euro an Rosneft abzutreten.

International hält Rosneft 50 Prozent an der Ruhr Oel GmbH (Gelsenkirchen). Außerdem kontrolliert das Unternehmen Ölfelder im nordafrikanischen Algerien sowie in der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien. Außerdem hat der Staatskonzern Anteile in Venezuela und besitzt eine Ölraffinerie im chinesischen Tianqing.

TNK-BP besitzt fast die Hälfte der Anteile an einem Vorhaben in Brasilien. In Venezuela ist das Joint Venture in drei Projekten engagiert, hinzu kommt eines in Vietnam. Der drittgrößte russische Ölförderer kontrolliert ferner eine Ölraffinerie in der ukrainischen Stadt Lisitschansk.(APA, 18.10.2012)