Wien - Die Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich sehen Ethikunterricht nur als "Ersatz" für jene Schüler, die sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben bzw. keiner Konfession angehören. Konfessioneller Religionsunterricht sei "in der pluralistischen Gesellschaft unverzichtbar", hieß es in einer Aussendung der christlichen Kirchen am Donnerstag.

Durch den konfessionellen Religionsunterricht werde die Gleichberechtigung der Religionsgemeinschaften an den öffentlichen Schulen gewährleistet, so der Rat nach einer Vollversammlung. Schüler würden darin nicht nur aus der Außenperspektive über Religion erfahren, sondern auch aus der Innenperspektive religiöse Sprachkompetenz und Sprachfähigkeit gewinnen.

Die christlichen Kirchen halten den konfessionellen Religionsunterricht auch für "transparenter" als Ethik: "Die jungen Leute, ihre Eltern und die Lehrkräfte wissen, wofür der Religionsunterricht steht. Es wird keine weltanschauliche Neutralität vorgespiegelt, die es nicht gibt."

Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) hat zuletzt angekündigt, bis Ende des Jahres ein Konzept für Ethikunterricht für alle Schüler zu entwickeln. (APA, 18.10.2012)