Wien - Die österreichische Journalistengewerkschaft in der GPA-djp bekommt immer mehr Solidaritätsbekundungen in ihrem Protest gegen die Aufkündigung des Journalistenkollektivvertrags durch die Verleger. Am Donnerstag erklärte sich der ORF-Zentralbetriebsrat mit den Kollegen der Zeitungen "uneingeschränkt solidarisch" und bezeichnete die KV-Aufkündigung als "Affront dem Verhandlungspartner gegenüber und vor allem als massive Bedrohung der Rechte unserer KollegInnen im 'Print-Bereich'", so Obmann Gerhard Moser.

"Aus kurzfristigem Profitinteresse in Arbeitnehmerrechte eingreifen zu wollen und damit auch noch die Vertrauensbasis zwischen Verhandlungspartnern mutwillig zu zerstören, das ist - auch angesichts der finanziellen Lage der Medienbranche - nicht hinnehmbar", so Moser. Sollte dieses Beispiel Schule machen, könne man sich gleich von der Sozialpartnerschaft in diesem Land verabschieden.

Unterstützungserklärungen gab es auch vom europäischen Gewerkschaftsverband Europäische Journalistenföderation, der in einer Aussendung betonte, es sei eine Schande, dass die Herausgeber, die bisher die wichtige Rolle der Medien in einer Demokratie betont hätten, mit der KV-Kündigung zukünftig Minimalstandards aushöhlen wollen. Auch der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) will die Gewerkschaft in ihrem Kampf für einen gerechten Kollektivvertrag für die wirtschaftliche Unabhängigkeit der österreichischen Journalisten unterstützen. (APA, 18.10.2012)