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Inigo Urkullu, möglicherweise nächster Regierungschef im Baskenland.

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EH-Bildu-Chefin Laura Mintegi bei einer Wahlkampfveranstaltung.

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Genau ein Jahr ist es am Sonntag her, dass die Terrororganisation ETA ihren bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit des im Norden der Iberischen Halbinsel gelegenen Baskenlandes beendet hat. 830 Tote sind die Bilanz aus 50 Jahren Terror, die spanische Zentralregierung reagierte mit Repression auf die separatistischen Tendenzen.

Es ist kein Zufall, dass die sozialistische Regionalregierung von Ministerpräsident Patxi Lopez genau diesen Tag als Termin für vorgezogene Regionalwahlen festgelegt hat. Der "Lehendakari", wie der in der kastilisch-baskisch doppelbenannten Hauptstadt Vitoria-Gasteiz amtierende Regierungschef heißt, hofft von dem lange ersehnten Frieden zu profitieren. Umfragen zufolge dürfte sich dieses Kalkül für die Sozialisten aber nicht rechnen.

Baskische Nationalistenpartei mit größten Chancen

Die moderaten Sezessionisten von der Baskischen Nationalistischen Partei (PNV) dürften in Hinkunft den Posten des Regierungschefs bekleiden, ihr Spitzenkandidat Inigo Urkullu hofft auf das Premiersamt. Den Sozialisten, die bisher dank einer parlamentarischen Duldung durch die in Madrid regierende konservative Volkspartei per Minderheitsregierung an der Macht waren, droht hingegen eine bittere Wahlniederlage.

Die linksnationalistische Partei EH Bildu, die aus der 2003 verbotenen ETA-nahen Partei Herri Batasuna hervorgegangen war, dürfte aller Voraussicht nach auf Platz zwei landen, bis zu 20 Prozent der Stimmen werden ihr zugetraut. Nach Auffassung von Experten spielen weniger Unabhängigkeitsbestrebungen als vielmehr die wirtschaftliche Situation eine Rolle dabei, wem die 2,1 Millionen Basken am Sonntag ihre Stimme geben wollen. (red, derStandard.at, 19.10.2012)