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In einem Labor wird die Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit von Meningitispatienten analysiert. Zuständig sind die "Zentren für Seuchenbekämpfung und Vorbeugung".

Foto: EPA/Centers for Disease Control and Prevention

Washington - Die Behörden in den USA haben eine Verunreinigung von Medikamenten als Grund für den massenhaften Ausbruch von Hirnhautentzündungen nun offiziell bestätigt. Die Pilzverseuchung in Schmerzspritzen sei tatsächlich der Grund für den Ausbruch der Meningitis, bestätigte die US-Arzneimittel-Behörde am Donnerstag. Die Zahl der Toten in Folge der Verunreinigung stieg den Behörden zufolge mittlerweile auf 20, die Zahl der Erkrankungen liegt weiterhin bei 257.

Landesweit wurden den Angaben zufolge rund 14.000 Patienten in 23 Bundesstaaten mit der verseuchten Injektion behandelt. Das zur Gruppe der Steroide gehörende Schmerzmittel wird üblicherweise in den Bereich des Rückenmarkshautsacks gespritzt, um Rückenschmerzen zu lindern. Die mit dem Pilz verseuchten Injektionen wurden von der Firma NECC im Bundesstaat Massachusetts hergestellt. Das Unternehmen rief inzwischen alle Injektions-Dosen zurück, stellte seine Produktion ein und gab seine Lizenz zurück.

Erste Klage eingereicht

Firmen wie NECC arbeiten in der Regel nur für eine begrenzte Anzahl von Ärzten sowie für Kliniken; sie unterliegen damit nicht denselben strikten Vorgaben wie die großen Pharma-Unternehmen. Als Konsequenz aus der Affäre wurden zunehmend Rufe nach einer schärferen Kontrolle auch dieser Firmen laut. Zudem reichte ein erstes mutmaßliches Opfer Klage gegen den Hersteller ein. Darin gibt die Klägerin an, sie habe eine Woche nach der Behandlung ihrer Rückenschmerzen unter Kopfschmerzen und Übelkeit gelitten.

Die Meningitis greift Gehirn und Rückenmark an. Die Krankheit bleibt oft lange unentdeckt, weil die ersten Symptome einer Grippe ähneln. Sie ist allerdings nicht ansteckend. Die Betroffenen müssen im Krankenhaus intravenös Medikamente gegen den Erregerpilz erhalten. (APA, 19.10.2012)