Gesamtgehzeit 3¼ Stunden, Höhendifferenz rund 300 m. Gasthaus Pühringer in Marsbach (an Wochenenden und Feiertagen ab 10 Uhr offen). Wanderkarte "Natur erleben auf bayerisch-oberösterreichischen Donauwegen", Maßstab 1:40.000; ev. ÖK25V Blatt 3318-Ost (Rohrbach in Oberösterreich), Maßstab 1:25.000 (Route unvollständig eingezeichnet)

Foto: Donau OÖ/Weissenbrunner Detailansicht/Info

Info: Donau Oberösterreich

Grafik: DER STANDARD

An der gesamten, rund 2880 km langen Strecke der Donau gibt es nur eine (ehemalige) Festung, die im Süden und Norden vom Strom umflossen wird. Möglich ist dieses Kuriosum nur an der Schlögener Schlinge, wo die Donau ihre Richtung um 180 Grad ändert. Den ungewohnten Anblick - auf der einen Seite fließen die Wassermassen von Nordwesten nach Südosten, auf der anderen umgekehrt - konnte man fast ein halbes Jahrtausend nicht genießen.

Die Burg, einst ein übles Räubernest, wurde unter Maximilian II. ausgeräuchert und verfällt seit der Mitte des 16. Jahrhunderts. Erst vor rund zehn Jahren hat man die Reste gesichert, in den Turm eine Treppenanlage eingebaut und diesen damit zu einem der interessantesten Aussichtspunkte an der Donau gemacht.

Natürlich ist die Aussicht vom Turm der Ruine, vor allem aber der Tiefblick auf die berühmte Schlögener Schlinge der Höhepunkt dieser Wanderung. Interessante Einblicke in diese Donaulandschaft gewinnt man aber auch unterwegs.

Aussichtsreiche Engstelle

Nahe von Dorf schaut man in die Talenge unterhalb von Inzell, die nur Platz für den Strom und den Treppelweg lässt, und kann sich vorstellen, welche Probleme die schnell fließende Donau dort den Schiffersleuten einst bereitete. Der Bau des Kraftwerks Aschach, dessen Staugebiet weit über die Schlögener Schlinge hinausreicht, hat alle Gefahren beseitigt; dennoch kommt es hie und da vor, dass ein Schubverband "reversieren" muss, um die enge Kurve passieren zu können. Jedenfalls können sich die Aussichtspunkte durchaus mit jenen am anderen Donauufer, wie etwa dem Steiner Felsen, messen.

Die interessante und abwechslungsreiche Wanderung ist leicht. Zwar weist die Markierung Lücken auf, doch die Beschilderung reicht, damit keine Orientierungsschwierigkeiten aufkommen. Um diese Jahreszeit kann man nicht mehr damit rechnen, dass die - in erster Linie für die Radler eingerichteten - Jausenstationen in Au und Freizell noch offen haben. Dafür hat man auf dem berühmten Radweg Passau-Wien kaum mehr mit Velocipedisten zu rechnen.

Die Route: Vom Weiler Freizell am linken Donauufer - erreichbar von der Brücke Wesenufer-Niederranna - steigt man auf schmalem Pfad zur Straße nach Marsbach und folgt dieser nach rechts bis zum Schloss Marsbach. Die Gehzeit beträgt rund eine Dreiviertelstunde. In einem viertelstündigem Abstecher ist das Landgasthaus Pühringer erreichbar.

Vom Schloss den Wegweisern folgend, wandert man zum Weiler Dorf und dann auf einem Rücken zur Ruine Haichenbach. Ab Schloss Marsbach eine Stunde. Man bleibt auf der roten Markierung, die dem Kamm folgend zum Donauufer gegenüber Schlögen führt, auf dem Radweg kehrt man - direkt am Ufer - zum Ausgangspunkt zurück. Gehzeit ab Ruine Haichenbach 1¼ Stunden. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Album, 20.10.2012)