Sanaa - Bei dem Angriff von Terroristen auf eine Kaserne im Jemen sind 14 Soldaten und 7 Angreifer ums Leben gekommen. Nach Informationen des Nachrichtenportals "Barakish.net" wurden 22 weitere Militärs verletzt. Einige der Angreifer konnten fliehen.

Die als Soldaten verkleideten Terroristen, von denen fünf Sprengstoffgürtel trugen, fuhren den Angaben zufolge am Morgen mit einem Auto auf den Militärstützpunkt in der Nähe der Stadt Shakra und eröffneten dann das Feuer auf die Soldaten. Durch die Explosion einer Autobombe zu Beginn der Attacke sollen sechs Soldaten getötet worden sein. Weitere Menschen starben bei dem anschließenden Gefecht.

Beobachter erklärten, vieles deute auf einen Racheakt der Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel ( AQAP) hin. Shakra liegt in der südlichen Provinz Abiyan. Am Donnerstag soll eine US-Kampfdrohne in Abiyan neun AQAP-Terroristen getötet haben, darunter einen lokalen Anführer der Gruppe.

Die Drohnenangriffe auf Al-Kaida-Terroristen im Jemen haben in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Auch viele Jemeniten, die nicht mit den militanten Islamisten sympathisieren, lehnen diese Attacken der US-Armee ab. Sie sehen darin eine Verletzung der Souveränität ihres Landes, obwohl sich die Regierung, die selbst nicht alle Bezirke des Landes kontrolliert, mit den Operationen generell einverstanden erklärt hat.

Lokale Medien meldeten am Freitag, die Al-Kaida-Terroristen hätten dem Verteidigungsminister Mohammed Nasser Ahmed über einen Vermittler vorgeschlagen, "dass ihr uns für 15 Jahre die Herrschaft im Jemen überlasst". Das Nachrichtenportal "Marib Press" stellte fest, diesen "Vorschlag" ausgerechnet dem Verteidigungsminister zu übermitteln, der schon sechs Attentatsversuche der Al-Kaida-Terroristen überlebt hat, sei schon recht merkwürdig. (APA/Reuters, 19.10.2012)