Google reagiert auf den Vorstoß Frankreichs, Suchmaschinen zu besteuern, verärgert und hat am Donnerstag in einem Brief an mehrere französische Ministerien gedroht, sollten tatsächlich Gebühren eingeführt werden, würde der Suchmaschinengigant die Verlinkung französischer Medien überdenken. Der Brief liegt der französische Nachrichtenagentur AFP vor.

Die Forderung nach einer Besteuerung von Googles Diensten an die europäische Politik ist an sich nichts Neues. So wird in Deutschland am Leistungsschutzrecht gebastelt, auf den österreichischen Medientagen für die Besteuerung von Online-Werbemaßnahmen gekämpft und in Frankreich die Besteuerung des Klicks auf  französische Medienprodukte gefordert. 

In die Ecke gedrängt

Neu ist die heftige Reaktion von Google, das sich in Europa zunehmend von Verlegern und Politik in die Ecke gedrängt zu fühlen scheint. Frankreichs Kulturministerin Aurélie Filippetti arbeite jedenfalls bereits an einem entsprechenden Gesetz, das auf einer Erweiterung des Urheberrechts basieren würde, berichtet der "Spiegel".

Opt-Out der brasilianischen Zeitungen

Diesbezüglich ist die Entwicklung ist Südamerika schon einen Schritt weiter. Nachdem die Forderung der brazilianischen Zeitungsverleger nach einem Entgelt für Artikel-Überschriften im letzten Jahr ungehört bei Google verhallte, haben inzwischen neunzig Prozent der landesweiten Zeitungen ihre Verlinkungen bei Google gestoppt. Trotz dieser solidarischen Aktion der ANJ-Mitglieder wird nach einem Bericht des Knight Center die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit dieses Schrittes weiterhin lebhaft diskutiert. (red, derStandard.at, 19.10.2012)