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"Die beiden Koalitionsparteien sollen in der Bildungspolitik endlich aufeinander zugehen", sagt Tirols Landeshauptmann und ÖVP-Chef Günther Platter.

Foto: AP/Forcher

Innsbruck/Wien - Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat nach seinem Vorstoß für eine Gesamtschule die Bundesregierung aufgefordert, in Bildungsangelegenheiten einzulenken. Demnach solle seine Partei von ihrem kategorischen Nein zur Gesamtschule abrücken und die SPÖ von der Ablehnung der Studiengebühren. "Die beiden Koalitionsparteien sollen in der Bildungspolitik endlich aufeinander zugehen", sagte Platter der "Tiroler Tageszeitung".

"Das hat nichts mit Tauschgeschäft oder gar mit einem politischen Kuhhandel zu tun", so Platter. Es sei eine Frage der politischen Vernunft. Die beiden Regierungsparteien sollten ihre ideologischen Ecken verlassen. "Ich fordere jedenfalls einen Befreiungsschlag in der Bildungspolitik", sagte der Tiroler Landeschef. Die Regierungsklausur am 9. November biete einen guten Anlass dazu, aufeinander zuzugehen.

Platter bleibt bei Gesamtschule

Er selbst werde von seinem im September eingeschlagenen "eigenen Tiroler Weg" bei der Gesamtschule für alle 10- bis 14-Jährigen nicht abweichen, sagte Platter: "Ich lasse mich von diesem Weg nicht mehr abbringen, weil ich von der Richtigkeit überzeugt bin." Dieser Vorstoß solle das Eis brechen. Immerhin erkenne er in der Volkspartei "schon an mehreren Enden ein Abrücken von der starren Haltung".

Rückendeckung gab Platter Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle in der Frage der Wiedereinführung von Studiengebühren. "So wie er bin ich für die Einführung von sozial gestaffelten Studiengebühren", so Platter. Eine Neuregelung der Studiengebühren im Universitätsgesetz scheiterte bisher an den unterschiedlichen Vorstellungen von ÖVP und SPÖ. (APA, 19.10.2012)