Innsbruck - Nach dem Herzinfarkt ist der Schlaganfall die zweithäufigste Todesursache unter den Herz-Kreislauferkrankungen. In Österreich bekommen etwa 20.000 Personen jährlich einen Schlaganfall. Rund 20 Prozent dieser Schlaganfälle sind durch Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) verursacht. Besonders häufig ist eine Engstelle der Halsschlagader (Arteria Carotis), dem wichtigsten Gefäß für die Blutversorgung des Gehirns. 

Reduzierter Blutstrom zum Gehirn

Eine Engstelle (Stenose) in diesem Bereich bleibt allerdings oft lange unentdeckt und das kann dramatische Folgen haben: Eine Carotis Stenose kann dazu führen, dass einerseits der Blutstrom zum Gehirn deutlich reduziert wird, andererseits können an der Engstelle kleine Blutgerinnsel entstehen, die einen Schlaganfall verursachen. "Durch eine einfache ärztliche Ultraschalluntersuchung kann eine Engstelle an der Halsschlagader rechtzeitig diagnostiziert werden", erklärt Gustav Fraedrich, Leiter der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie in Innsbruck und Vorstandsmitglied des ÖVG.

"Insbesondere bei Risikofaktoren wie Rauchen, hoher Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes oder familiärer Neigung zu Gefäßerkrankungen können durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen Schlaganfälle vermieden werden", erklärt Johann Willeit von der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie und Präsident der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft.

Österreichweiter Aktionstag

Da Gefäßvorsorge in Bezug auf die Carotis Stenose auch wichtig für die Schlaganfallprävention ist, wird der Gefäßtag 2012 gemeinsam mit der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF) organisiert. Darüber hinaus findet der österreichweite Aktionstag am 29. Oktober 2012, also dem Weltschlaganfalltag statt. Am 29. Oktober informieren verschiedene Zentren für Gefäßmedizin in ganz Österreich über den aktuellen Stand von Vorsorgemaßnahmen und Therapiemöglichkeiten bei Carotis Stenosen. (red, derStandard.at, 19.10.2012)