Damaskus - Der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi hat seine intensiven Bemühungen um eine Waffenruhe am Freitag mit einem Besuch in Damaskus fortgesetzt. Brahimi traf gegen Mittag in der syrischen Hauptstadt ein, wo er mit Regierungsmitgliedern und Staatschef Bashar al-Assad über eine Feuerpause verhandeln will. Die syrischen Rebellen warfen der Armee den Einsatz von Streubomben vor.

Brahimi will am Samstag mit Außenminister Walid al-Muallim zusammentreffen, für das Treffen mit Assad stand der Termin noch nicht fest. Der Sondergesandte von UNO und Arabischer Liga dringt auf ein Schweigen der Waffen anlässlich des islamischen Opferfestes Eid al-Adha (26.-28. Oktober).

"Wir werden mit der Regierung, den politischen Parteien und der Zivilgesellschaft Gespräche über die Lage in Syrien führen", sagte Brahimi bei seiner Ankunft am Flughafen von Damaskus. "Wir werden über die Notwendigkeit sprechen, die Gewalt zu verringern und diese wenn möglich anlässlich von Eid al-Adha zu stoppen."

Eid al-Adha ist einer der wichtigsten Feiertage im Islam, der mit der Pilgerfahrt nach Mekka zusammenfällt. Brahimi hegt nach eigenen Angaben die Hoffnung, mit einer Waffenruhe zum Opferfest einen dauerhaften Waffenstillstand und einen "politischen Prozess" einleiten zu können.

Unterstützt wird Brahimi bei diesem Vorstoß von westlichen Staaten und der Türkei. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu rief in Ankara alle Konfliktparteien in Syrien auf, zum Eid-al-Adha-Fest die Waffen ruhen zu lassen und "wenn möglich noch während eines längeren Zeitraumes". (APA, 19.10.2012)