Tripolis - Auch ein Jahr nach dem Tod von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi ist Libyen nach den Worten seines Staatschefs Mohammed al-Magarief noch immer nicht vollständig befreit. So gebe es Defizite beim Neuaufbau von Armee und Polizei sowie der Entwaffnung und Eingliederung der früheren Rebellen, sagte Magarief in einem am späten Freitagabend ausgestrahlten Fernsehinterview.
Das habe zum Chaos geführt, das nun Anhängern des alten Regimes in die Hand spiele. Sie unterwanderten jetzt die Institutionen des Staates und konspirierten mit Gaddafis Anhängern im Ausland. "Der Kampf zur Befreiung des Landes ist noch nicht beendet", sagte Magarief. Er verwies auf die Stadt Bani Walid, wo sich Regierungstruppen und Rebellen in jüngster Zeit verlustreiche Kämpfe geliefert hatten.
Der langjährige Machthaber Gaddafi war am 20. Oktober 2011 gefasst und umgebracht worden. Kurz darauf wurde Libyen für befreit erklärt. Als positiv wertete es Magarief, dass die neue Führung das nordafrikanische Land zu Neuwahlen geführt habe. (APA/Reuters, 20.10.2012)