Am 25. September 1992 fand in San Francisco die erste Critical Mass statt, bei der Radfahrer ihren Platz im öffentlichen Raum von den Autos zurückeroberten ("Reclaim The Streets"), zumindest für ein paar Stunden lang. Seitdem finden in etlichen Städten auf der ganzen Welt regelmäßige Fahrraddemos statt; auch in Wien, wo dieses Wochenende hunderte Radfahrer das Jubiläum mit einem 20-Stunden-Ride feierten.
Start war am Freitag kurz nach 17 Uhr vom Schwarzenbergplatz. Es ging auf den autofreien Ring, vorbei an Staatsoper, Hofburg, Parlament und Universität - Autos und Straßenbahnfahrer mussten sich gedulden. Vorbei an der Rossauer Kaserne ging es über die Augartenbrücke auf die Brigittenauer Lände durch den 20. Bezirk, über die Donau und bis tief nach Floridsdorf, bevor die Critical Mass über Kagran und UNO-City über die autofreie Reichsbrücke und den Praterstern zurück ins Zentrum weiterradelte. Eine kleinere, mit GPS-Tracking ausgestatte Gruppe fuhr die ganze Nacht weiter durch die Stadt - alle zwei Stunden wurden im Vorhinein bekanntgegebene Checkpoints angefahren, bei denen Radfahrer dazustoßen konnten. Schluss war schließlich am Samstag um 13.30 Uhr am Yppenplatz. So lang hat die Stadt noch nie den Radfahrern gehört. (fbay, derStandard.at, 20.10.2012)