Frankfurt am Main - Der DAX ist am Montag gesunken. Nach einem kurzen Ausflug in die Gewinnzone gegen Mittag schloss der deutsche Leitindex mit minus 0,71 Prozent bei 7.328,05 Punkten. Der MDAX verlor 0,05 Prozent auf 11.470,06 Punkte. Bei rund 11.580 Punkten hatte der Index mittelgroßer Werte am vergangenen Donnerstag den höchsten Stand seit seiner Einführung 1996 erreicht. Der TecDAX büßte am Montag 0,58 Prozent auf 806,38 Punkte ein.
"Angesichts der an Fahrt gewinnenden Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks wähnen sich Anleger lieber auf der sicheren Seite, nehmen Gewinne mit oder schauen sich die anstehende Zahlenflut von der Seitenlinie an", sagte Analyst Gregor Kuhn vom Broker IG. Enttäuschende Quartalsausweise der letzten Woche, unter anderem von General Electric und McDonald's, dürften hier als warnender Vorbote gedient haben.
Mit plus 2,90 Prozent waren die Commerzbank-Aktien der Favorit im DAX. Die Papiere der Deutschen Bank legten um 0,51 Prozent zu. Börsianer zufolge sei dies zumindest teilweise eine Gegenbewegung nach den Kursverlusten am vergangenen Freitag, als der europäische Branchenindex mehr als zwei Prozent abgegeben hatte. Zudem hob die Societe Generale das Kursziel für die Aktien der Deutschen Bank in Erwartung positiver Quartalszahlen von 36,00 auf 42,00 Euro an.
Ähnlich wie in ganz Europa zählten Autowerte dagegen mehrheitlich zu den Verlierern. Volkswagen, BMW und Daimler sanken um 0,80 bis 1,32 Prozent. Die Anteilsscheine der Zulieferer Continental und ElringKlinger büßten 1,18 beziehungsweise 1,62 Prozent ein. Die Leoni-Aktien gewannen hingegen 0,51 Prozent, obwohl das Unternehmen die Erreichung seines Margenzieles verschoben hatte. Dies habe Börsianern zufolge die gesamte Branche belastet. Zudem wurde auf einen Artikel in der "Wirtschaftswoche" hingewiesen. ATU-Geschäftsführer Christian Schmitz hatte gesagt, dass aktuell "deutlich niedrigere Preises als im Vorjahreszeitraum" für Winterreifen zu sehen seien.
Die Vossloh-Aktien waren nach Übernahmegerüchten mit plus 4,58 Prozent der Favorit im Index der mittelgroßen Werte. In einem Bericht des "Manager Magazins" wurde erneut über ein Übernahmeangebot durch Großaktionär Thiel spekuliert. Mit Verweis auf eine Studie vom Bankhaus Lampe hieß es in dem Bericht weiter, Thiel könnte einen Aufschlag von 30 Prozent anbieten, um die Offerte auch der Eigentümerfamilie von Vossloh schmackhaft zu machen.
Die Anteilsscheine des Stahlkonzerns Salzgitter profitierten von einem positiven Analystenkommentar, demzufolge die Talsohle bei der Profitabilität im abgelaufenen Quartal durchschritten worden sein sollte. Sie verteuerten sich um 2,58 Prozent. (APA, 22.10.2012)