Frankfurt am Main - Die Leitbörsen in Europa sind am Montag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verlor um 11,14 Einheiten oder 0,44 Prozent auf 2.531,10 Zähler. Die am Vormittag verbuchten Zugewinne sind bis Börsenschluss wieder weggeschmolzen. Das Tageshoch lag gegen Mittag bei 2.555 Punkten.

Marktexperten sahen die Regionalwahlen in Spanien als Kursstütze. In Galizien, der Heimat des Ministerpräsidenten Mariano Rajoy, errang seine konservative Volkspartei (PP) einen überraschend klaren Wahlsieg. Das könnte der Regierung laut Beobachtern Rückendeckung für ihre Spar- und Reformpolitik geben.

Aus Branchensicht hatten die Bankentitel die Nase vorn: Nachdem die US-Investmentbanken ihre Zahlen vorgelegt haben, gab es auch bei den europäischen Konkurrenten eine Verbesserung. Den Titel "Beste Euro-Stoxx-50-Bank" holte am UniCredit mit plus 1,67 Prozent auf 3,656 Euro.

Schwacher Autosektor

Dagegen büßten die Autowerte als schwächster Sektor ein. Am Markt wurde insbesondere auf negative Nachrichten zu den Zulieferern verwiesen. Die Aktien von Daimler schlossen bei minus 1,32 Prozent auf 38,595 Euro.

Bei Philips sorgte ein unerwartet deutlich gestiegener Quartalsgewinn für ein Kursplus von 5,76 Prozent, was den Spitzenplatz im Euro-Stoxx-50 bedeutete - die Wertpapiere gingen mit einem Kurs von 20,105 Euro aus dem Amsterdamer Aktienhandel. Der Elektronikkonzern trotzte dank seinem Sparprogramm dem konjunkturellen Gegenwind. Börsianer sahen neben den Gewinnkennziffern auch den Umsatz über den Erwartungen. Sie lobten zudem den starken Cashflow, der im dritten Quartal normalerweise negativ ausfalle, sowie den zuversichtlichen Ausblick des Unternehmens.

Auch Electrolux überraschte mit seinem Gewinn positiv. Allerdings senkte der Haushaltsgeräte-Hersteller seinen Ausblick für Nordamerika und kündigte unter Verweis auf eine schwache europäische Nachfrage die Schließung einer Produktionsstätte in Frankreich an. Die Aktien verloren schlossen dennoch mit einem Plus von 1,56 Euro bei 169 Schwedischen Kronen.

Für einen Paukenschlag sorgte außerdem der britische Ölriese BP, der heute bekannt gab, seinen Anteil von 50 Prozent an TNK-BP an den russischen Staatskonzern Rosneft zu verkaufen. Rosneft werde BP 17,1 Milliarden US-Dollar zahlen, teilte BP mit. Zudem bekommt BP einen Anteil von 12,84 Prozent an Rosneft zu einem Preis für die Aktie von acht US-Dollar. Die BP-Papieren verloren im Tagesverlauf um 1,59 Prozent auf 443,05 Pence. Schon in der Vorwoche, als erste Marktgerüchte auftauchten, legte BP zwischenzeitlich deutlich zu. (APA, 22.10.2012)