Palermo - Der italienischen Polizei ist erneut ein Schlag gegen die 'Ndrangheta, die Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, gelungen. 22 Mafiosi wurden in Turin und in Kalabrien wegen Waffen- und Drogenhandels, Erpressung und Hehlerei verhaftet, teilte die Polizei am Dienstag mit. Dabei wurden auch mehrere Wohnungen durchsucht. Immobilien und Bargeld in Millionenhöhe wurden beschlagnahmt.

Die 'Ndrangheta ist laut den Staatsanwälten im Großraum von Turin gut verankert. Sie soll unter anderem Kaufleute und Bauunternehmer erpresst haben. Die Festnahmen erfolgten nach ausgedehnten Anti-Mafia-Ermittlungen, die im vergangenen Jahr bereits zur Festnahme von 150 Personen geführt hatten. Etwa die Hälfte der Angeklagten wurde bereits in einem Prozess verurteilt, der am 2. Oktober zu Ende gegangen ist. Gegen die anderen Verdächtigen ist seit vergangenem Donnerstag ein großer Prozess in Turin im Gange.

Angriffe verschärft

Auch die Anti-Mafia-Behörden auf Sizilien haben ihre Angriffe auf das organisierte Verbrechen verschärft. 41 Haftbefehle wurden von den Justizbehörden gegen mutmaßliche Mafiosi wegen Erpressung, Drogenhandel und illegalem Waffenbesitz erlassen. (APA, 23.10.2012)