Athen - Das hoch verschuldete Griechenland wird einem Zeitungsbericht zufolge von seinen internationalen Geldgebern mehr Zeit zum Erreichen seiner Privatisierungsziele erhalten. Die griechische Tageszeitung "Kathimerini" berichtete am Dienstag unter Berufung auf einen Entwurf des jüngsten Troika-Berichts, dass die Vorgaben gelockert würden.

So müsse die griechische Regierung mit Verkauf und Verpachtung staatlichen Eigentums bis 2015 nur noch 8,8 Mrd. Euro einnehmen statt der bisher angepeilten 19 Mrd. Euro. Langfristig sollten weiterhin 50 Mrd. Euro an Privatisierungserlösen erzielt werden. Doch auch für dieses Ziel werde Griechenland mehr Zeit bekommen.

Die Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer Zentralbank (EZB) und EU-Kommission wird voraussichtlich noch in dieser Woche ihren Bericht über die Schuldentragfähigkeit und Reformanstrengungen des Landes vorlegen. Die Analyse ist Grundlage für die Entscheidung, ob das hoch verschuldete Land weitere Finanzhilfen erhalten soll. Griechenland wird seit Mai 2010 mit Mrd. des IWF und seiner Euro-Partner gestützt. Seitdem hat Griechenland wiederholt seine Privatisierungsvorgaben verfehlt und lediglich 1,6 Mrd. Euro an Erlösen auf diesem Gebiet erzielt.

Griechenland steckt in der tiefsten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Die internationalen Gläubiger verlangen für die Freigabe der nächsten Hilfs-Tranche von 31,5 Mrd. Euro aber weitere Einsparungen von mindestens 11,5 Mrd. Euro, was zusätzliche Einschnitte und Sozialkürzungen für die Bevölkerung bedeutet. (APA/Reuters, 23.10.2012)